Nach dem heftigen Rücksetzer infolge der Q3-Zahlen scheint der Halbleiterausrüster endlich Halt zu finden. Während Skeptiker weiterhin auf die operative Umsatzdelle verweisen, identifizieren Value-Investoren auf dem aktuellen Niveau plötzlich eine attraktive Bewertungschance. Ist die Korrektur damit abgeschlossen oder trügt die Ruhe?

Die wichtigsten Kennzahlen im Überblick:
* Kursentwicklung: 18,31 € (+1,81 % am Freitag)
* Momentum: RSI (14) bei 25,1 signalisiert überverkauften Zustand
* Trendstärke: Kurs notiert 16,24 % über dem 50-Tage-Durchschnitt
* Jahresperformance: +23,09 % seit Jahresbeginn

Bewertung lockt Anleger

Der Fokus der Marktteilnehmer verschiebt sich nach den volatilen Vorwochen zunehmend auf die fundamentale Bewertung. Einschätzungen aus dem Umfeld des „Swiss Transparent Portfolio“ rückten am Wochenende das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von rund 22,7 in den Mittelpunkt. Im historischen Vergleich und unter Berücksichtigung der Wachstumsperspektiven durch KI-Anwendungen werten Marktbeobachter dieses Niveau als potenziell attraktiven Einstiegspunkt.

Diese fundamental gestützte Kaufbereitschaft spiegelt sich im Chart wider. Die Aktie konnte am Freitag mit einem Plus von 1,81 Prozent auf 18,31 Euro aus dem Handel gehen und bestätigte damit die Verteidigung der wichtigen Unterstützungszone um 17,50 Euro. Interessant ist hierbei der Blick auf den RSI-Indikator: Mit einem Wert von 25,1 befindet sich der Titel technisch gesehen in einem überverkauften Bereich, was die Wahrscheinlichkeit einer kurzfristigen Gegenbewegung erhöht.

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Wachstumstreiber vs. Q3-Last

Die aktuelle Stabilisierung erfolgt vor dem Hintergrund einer gemischten Nachrichtenlage. Der im Oktober gemeldete Umsatzrückgang von 23 Prozent und die angepasste Jahresprognose scheinen mittlerweile eingepreist zu sein. Investoren blicken über das laufende Übergangsjahr hinaus auf die intakte strukturelle Wachstumsstory:

  • KI-Infrastruktur: Die Nachfrage nach Verbindungshalbleitern für den optischen Datentransfer in Rechenzentren bleibt ein zentraler Treiber.
  • Technologie-Vorsprung: Die strategische Kooperation mit dem Forschungsinstitut imec zur Entwicklung von 300mm Galliumnitrid-Technologie (GaN) sichert Aixtron eine Position in der nächsten Generation der Leistungselektronik.
  • Finanzielle Substanz: Positiv sticht der Free Cash Flow hervor, der in den ersten neun Monaten auf über 110 Millionen Euro kletterte und die bilanzielle Stärke des Unternehmens unterstreicht.

Blick auf das neue Jahr

Kurzfristig fehlen dem Titel voraussichtlich spezifische Unternehmensnachrichten als Kurstreiber. Anleger orientieren sich bis auf Weiteres an der allgemeinen Stimmung im Halbleitersektor (SOX-Index) und der technischen Verfassung der Aktie. Der entscheidende Termin ist der 26. Februar 2026. An diesem Tag wird Aixtron die vorläufigen Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2025 sowie die mit Spannung erwartete Prognose für 2026 vorlegen. Hält die Unterstützung bei 17,50 Euro bis dahin stand, haben die Bullen eine solide Basis für das kommende Jahr geschaffen.

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