Die Luftfahrtindustrie zeigt zwei Gesichter: Während Airbus mit einem Großauftrag über 30 weitere A350-Jets von IndiGo glänzen kann, offenbart sich gleichzeitig eine bizarre Marktverzerrung, die fast neue Flugzeuge in die Verschrottung treibt.

Der indische Billigflieger IndiGo stockt seine Langstreckenflotte kräftig auf und bringt damit seinen A350-Auftragsbestand auf insgesamt 60 Maschinen. Der Festauftrag kommt zur rechten Zeit für den europäischen Flugzeugbauer, denn Indien gehört zu den dynamischsten Luftverkehrsmärkten weltweit. Die Aktie reagierte prompt und kletterte um 1,64 Prozent auf 204,15 Euro.

Absurde Marktsituation: Neue Jets werden zerlegt

Doch hinter den Kulissen spielt sich ein surreales Schauspiel ab. Am spanischen Flughafen Castellón werden erst sechs Jahre alte A321neo-Maschinen komplett demontiert – nicht etwa wegen technischer Mängel, sondern wegen der dramatischen Triebwerkskrise bei Pratt & Whitney.

Die Rechnung ist simpel wie schockierend: Die GTF-Triebwerke sind als Ersatzteile mittlerweile wertvoller als die kompletten Flugzeuge. Ein einzelnes Triebwerk bringt als Leihgabe monatlich rund 200.000 Dollar ein – soviel wie ein ganzes Flugzeug mit Motoren. Die in blauen Schutzhüllen verpackten Antriebe erreichen Werte von bis zu 20 Millionen Dollar pro Stück.

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Triebwerksmangel lähmt ein Drittel der Flotte

Die Ursache dieser Marktverzerrung liegt in massiven Produktions- und Wartungsproblemen bei Pratt & Whitney. Ein seltener Pulvermetall-Defekt, der Rissbildungen verursachen kann, zwingt bis 2026 zur Inspektion von 600 bis 700 GTF-Triebwerken. Die Folge: Ein Drittel aller GTF-betriebenen Airbus-Maschinen – insgesamt 636 Jets – stehen am Boden oder im Lager.

Diese Situation führt zu einem paradoxen Marktverhalten. Während Airlines händeringend nach Flugzeugen suchen und ältere Maschinen länger im Einsatz halten, können Finanzinvestoren mehr Geld mit der Zerlegung fast neuer Jets verdienen als mit deren Vermietung.

Milliardenkosten durch Lieferengpässe

Der Branchenverband IATA beziffert die Kosten der Lieferstörungen für 2024 auf 11 Milliarden Dollar, davon entfallen allein 2,6 Milliarden auf Triebwerksprobleme. Für Airbus bedeutet diese Krise sowohl Chance als auch Risiko: Während neue Aufträge wie der von IndiGo das Geschäft ankurbeln, belastet die Triebwerksmisere das Image der hochmodernen A320neo-Familie.

RTX-Chef Chris Calio räumte ein, dass die Stilllegungen zwar stabilisiert seien, aber "wir haben noch viel Arbeit vor uns". Die Engpässe dürften noch Jahre andauern – eine Belastung für die gesamte Branche, die eigentlich von einem Nachfrageboom profitieren sollte.

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