Adobe Aktie: Bewertungsdruck
Adobe liefert Rekordzahlen und zeigt Fortschritte bei der Monetarisierung von KI-Funktionen, dennoch liegt die Aktie auf Jahressicht deutlich im Minus. Die Lücke zwischen operativer Entwicklung und Kursverlauf prägt derzeit die Bewertung des Softwarekonzerns. Die Frage dahinter: Reagiert der Markt übervorsichtig auf Wettbewerb und Wachstumstempo?
Rekordjahr 2025, verhaltende Reaktion
Für das Geschäftsjahr 2025 meldete Adobe einen Rekordumsatz von 23,77 Milliarden US‑Dollar, ein Plus von 11 % im Jahresvergleich. Im Schlussquartal übertraf der Konzern die Erwartungen bei wichtigen Kennzahlen:
- Q4-Umsatz: 6,19 Mrd. US‑Dollar (+10 % YoY)
- Non-GAAP-EPS: 5,50 US‑Dollar (+14 % YoY)
- Operativer Cashflow Gesamtjahr: Rekord bei 10,03 Mrd. US‑Dollar
- Adobe-ARR gesamt: 25,20 Mrd. US‑Dollar (+11,5 % YoY)
Das Segment Digital Media mit Produkten wie Photoshop, Illustrator und Acrobat steuerte im vierten Quartal 4,62 Mrd. US‑Dollar bei, ebenfalls mit 11 % Wachstum. Die Aboerlöse im Bereich Digital Experience legten auf 1,41 Mrd. US‑Dollar zu, ebenfalls plus 11 %.
KI als Wachstumstreiber
Deutlich sichtbar ist der Fortschritt bei der Monetarisierung von KI-Funktionen. Nach Unternehmensangaben stammt inzwischen mehr als ein Drittel des gesamten ARR aus Angeboten mit KI-Einfluss. KI-getriebene Produkte sollen bis Ende 2025 mehr als 250 Mio. US‑Dollar an jährlich wiederkehrenden Erlösen erreichen.
Die Nutzung der Plattformen wächst weiter: Über Acrobat und Express verzeichnet Adobe inzwischen mehr als 750 Millionen monatlich aktive Nutzer, ein Plus von 20 % innerhalb eines Jahres. Das mobile ARR stieg um mehr als 30 %, was auf eine hohe Nachfrage nach mobilen, KI-gestützten Funktionen hinweist.
Ausblick 2026 und Semrush-Kauf
Für das Geschäftsjahr 2026 stellt Adobe weiteres zweistelliges Wachstum beim ARR in Aussicht. Die Prognose umfasst:
- Umsatzziel FY2026: 25,90 bis 26,10 Mrd. US‑Dollar
- Wachstum des gesamten Adobe-ARR: rund 10,2 % YoY
- Non-GAAP-EPS: 23,30 bis 23,50 US‑Dollar
- Q1-Umsatz FY2026: 6,25 bis 6,30 Mrd. US‑Dollar
Zudem plant Adobe die Übernahme der SEO-Plattform Semrush. Der Abschluss wird in der ersten Jahreshälfte 2026 erwartet, vorbehaltlich regulatorischer Genehmigungen. Ziel ist es, das Angebot im Bereich KI-gestützte Customer Experience und Content-Orchestrierung zu verbreitern.
Wettbewerb dämpft Stimmung
Trotz der soliden Kennzahlen zeigen sich Teile der Analystenlandschaft zurückhaltend. BMO Capital senkte sein Kursziel leicht von 405 auf 400 US‑Dollar, bestätigte aber das Rating „Outperform“. Als Grund nennt das Haus verstärkten Wettbewerb im unteren Marktsegment und im KI-Bereich.
Parallel hat sich die Bewertung deutlich eingetrübt. Die Aktie wird aktuell mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von rund 6,4 gehandelt und ist damit etwa 32 % günstiger als vor einem Jahr. Operativ bleibt Adobe jedoch sehr profitabel mit Bruttomargen nahe 90 % und operativen Margen von über 35 %.
Kennzahlen zur Bewertung
- Operating-Cashflow-Marge (LTM): 42,2 %
- Operative Marge (LTM): 36,2 %
- Eigenkapitalrendite: rund 52 %
- Free Cashflow: über 8,3 Mrd. US‑Dollar
Technische Schwäche trotz starker Basis
Charttechnisch zeigt sich ein anderes Bild: Die Aktie notiert unter ihrer 50‑Tage- und 200‑Tage-Linie und signalisiert damit anhaltende Schwäche. Auf Sicht von zwölf Monaten liegt das Minus bei rund 37 % und damit deutlich unter der Entwicklung des Nasdaq.
Operativ unterstreichen aktuelle Nutzungsdaten die Marktrelevanz. Während der Cyber Week registrierte Adobe über seine Analytics-Plattform für den Cyber Monday einen Rekordumsatz von 14,25 Mrd. US‑Dollar im US‑Onlinehandel. Der von KI generierte Traffic auf US-Retailseiten sprang gegenüber dem Vorjahr um 670 % nach oben.
Strategische Rolle in der Content-Kette
Strategisch positioniert sich Adobe klar als Anbieter für die „Content Supply Chain“: Kreativtools und Marketingdaten sollen so verknüpft werden, dass Unternehmen Inhalte in großem Umfang erzeugen, steuern und messen können. Die Integration von generativer KI über Firefly, kombiniert mit rechtlich geprüften Trainingsdaten, soll vor allem Unternehmenskunden ansprechen, die Wert auf urheberrechtliche Sicherheit legen.
Am 12. März 2026 legt Adobe die nächsten Quartalszahlen vor – dann wird sich zeigen, ob das aktuelle KI-Momentum und die geplanten Erweiterungen des Angebots in tatsächlich beschleunigtes Wachstum und eine Entspannung beim Bewertungsdruck münden.
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