Adidas und Puma: Mega-Deal beendet 77-jährige Dassler-Fehde?

Eine spektakuläre Übernahme könnte die legendärste Rivalität der deutschen Wirtschaftsgeschichte beenden. Gerüchte über eine mögliche Adidas-Übernahme von Puma elektrisieren die Märkte und würden die 1948 entstandene Fehde der Dassler-Brüder nach über sieben Jahrzehnten beilegen. Doch was steckt wirklich hinter den Spekulationen – und wäre dieser Deal überhaupt machbar?
Bietergefecht um Sportartikel-Pionier
Die Gerüchteküche brodelt seit Montag: Gleich mehrere Investoren sollen Interesse an Puma bekundet haben. Neben Adidas werden auch die Private-Equity-Firma CVC Capital Partners und Authentic Brands als potenzielle Bieter genannt. Besonders brisant: Authentic Brands CEO Jamie Salter und CVC-Deutschland-Chef Alex Dibelius haben laut Berichten ihr Interesse am 29%-Anteil der französischen Pinault-Familie bekundet.
Doch die Besitzerfamilie dementiert vehement. Ein Vertreter der Pinaults erklärte über Artemis, es gebe "keinen aktiven Verkaufsprozess" und der deutsche Medienbericht sei "faktisch falsch". Trotzdem zeigte der Markt eine klare Reaktion.
Historischer Kontext mit Sprengkraft
Die mögliche Übernahme hätte eine immense symbolische Bedeutung:
- Die Trennung der Dassler-Brüder 1948 spaltete sogar die Stadt Herzogenaurach in zwei Lager
- Aus der Gebrüder Dassler Schuhfabrik entstanden zwei verfeindete Weltkonzerne
- Eine Fusion würde nach 77 Jahren die wohl persönlichste Rivalität der deutschen Industrie beenden
Markt reagiert mit Volatilität
Während Puma-Aktien nach den Gerüchten um über 16 Prozent explodierten und zum größten Gewinner im europäischen STOXX 600 Index avancierten, zeigte sich Adidas mit moderaten 1,7 Prozent Zuwachs deutlich zurückhaltender. Die Diskrepanz ist nicht überraschend, considering Pumas aktuelle Schwierigkeiten:
- Nettoverlust von 247 Millionen Euro im zweiten Quartal 2025
- Erwarteter Verlust für das Gesamtjahr 2025
- Seit Jahresanfang bereits halbiert sich der Aktienwert
Im Gegensatz dazu verzeichnet Adidas starkes Wachstum und baut seine Marktposition kontinuierlich aus. Bei rund 178 Euro notierend, zeigt die Adidas-Aktie zwar leichte Erholung über 30 Tage (+5,37%), kämpft aber noch deutlich unter ihren Höchstständen.
Kartellrechtliche Hürden und strategische Fragen
Könnte so ein Mega-Deal überhaupt durchgehen? Beide Unternehmen zählen zu den globalen Schwergewichten der Sportartikelbranche. Regulierungsbehörden in Europa und weltweit müssten eine Fusion genehmigen – keine Selbstverständlichkeit bei dieser Marktkonzentration.
Für Adidas wäre die Übernahme strategisch verlockend:
- Stärkung der Marktposition in Deutschland und Europa
- Potenzielle Synergien in Produktion, Vertrieb und Marketing
- Elimination eines direkten Konkurrenten
Doch lohnt sich das Risiko? Pumas anhaltende Verluste und die kartellrechtlichen Unsicherheiten machen den Deal zur Zitterpartie.
Was kommt als nächstes?
Bisher halten sich beide Unternehmen mit offiziellen Stellungnahmen zurück. Die nächsten Wochen werden entscheidend sein, besonders mit Blick auf die Adidas-Quartalszahlen am 29. Oktober. Eines ist sicher: Die Märkte haben erkannt, welches explosive Potenzial in einer Konsolidierung der deutschen Sportartikelindustrie steckt. Die 77-jährige Dassler-Fehde könnte ihr finales Kapitel erleben – oder als Legende weiterleben.
Adidas-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Adidas-Analyse vom 18. September liefert die Antwort:
Die neusten Adidas-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Adidas-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 18. September erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Adidas: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...