Adidas befindet sich zur Wochenmitte in einem gefährlichen Klammergriff. Während die Turnaround-Story unter CEO Bjørn Gulden eigentlich Früchte tragen sollte, sorgen geopolitische Ängste und skeptische Analysten für Katerstimmung. Droht nach dem massiven Wertverlust in diesem Jahr nun der nächste Rückschlag oder ist die Angst überzogen?

RBC streicht die Fantasie zusammen

Der jüngste Dämpfer kommt aus Kanada. Die Analysten von RBC Capital Markets haben ihre Erwartungen revidiert und das Kursziel für den Sportartikelriesen von 210 Euro auf 190 Euro gesenkt. Zwar behält Experte Piral Dadhania das Rating "Outperform" bei und lobt die sichtbaren Fortschritte beim Konzernumbau, doch der Blick in die Zukunft fällt trüber aus.

Das Problem liegt nicht im Unternehmen selbst, sondern im Umfeld: Ein unsicheres Konsumklima in den Schlüsselmärkten USA und China lässt Zweifel aufkommen, ob Adidas seine Margenziele bis 2027 am oberen Ende der Erwartungen erreichen kann. Die Euphorie des Sommers weicht einer nüchternen Realitätsprüfung.

Teure Geopolitik: Die 200-Millionen-Gefahr

Noch schwerer als Analystenstimmen wiegen jedoch die konkreten Risiken aus Washington. Die angekündigte Zollpolitik der Trump-Administration hängt wie ein Damoklesschwert über dem Kurs. Marktteilnehmer kalkulieren bereits mögliche Szenarien:

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  • Kostenschock: Neue Importzölle könnten Adidas mit Mehrkosten von bis zu 200 Millionen Euro belasten.
  • Vietnam-Falle: Mit rund 27 % der Fertigung in Vietnam ist der Konzern stark in einer Region engagiert, die ins Visier der US-Handelsrestriktionen geraten ist.

Während der direkte Konkurrent Hugo Boss gestern durch Übernahmegerüchte und Hoffnungen auf die "Strategy 2035" gegen den Trend zulegen konnte, fehlt Adidas aktuell eine solche positive Story, um den makroökonomischen Gegenwind auszugleichen.

Kampf an der Nulllinie

Die charttechnische Lage spiegelt diese Unsicherheit gnadenlos wider. Mit einem Schlusskurs von 160,15 Euro am Dienstag notiert das Papier in gefährlicher Nähe zur Unterstützungszone. Der Blick auf die Jahresbilanz ist ernüchternd: Seit Jahresanfang haben Anleger ein Minus von 32,14 % zu verkraften.

Doch was bedeutet das für die kommenden Tage?

  • Kritische Marke: Der Abstand zum 52-Wochen-Tief bei 149,70 Euro ist auf unter 7 % geschrumpft. Diese Zone muss unbedingt halten, um einen weiteren Ausverkauf zu verhindern.
  • Widerstand: Selbst das neue, gesenkte RBC-Kursziel von 190 Euro liegt noch fast 18 % über dem aktuellen Niveau, wirkt aber angesichts des Abstands zum 200-Tage-Durchschnitt (193,41 Euro) momentan wie Zukunftsmusik.

Anleger müssen nun starke Nerven beweisen. Bis zu den nächsten Quartalszahlen im März 2026 bleibt die Adidas-Aktie ein Spielball politischer Nachrichten aus den USA. Wer hier investiert bleibt, wettet darauf, dass die Unterstützung bei 150 Euro hält und die Zoll-Angst bereits vollständig eingepreist ist.

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