Bittere Pille für Anleger des Sportartikelriesen: Ausgerechnet in einer Phase, in der Adidas mit Produktinnovationen punkten will, grätscht die Investmentbank RBC dazwischen. Das Kursziel wurde empfindlich gekappt, die langfristigen Margenaussichten sind getrübt. Kann der Konzern gegen den Gegenwind aus den USA und skeptische Experten anlaufen oder verliert die Aktie weiter an Boden?

Margen-Sorgen trüben den Ausblick

Die kanadische Investmentbank RBC hat die Euphorie um den deutschen Sportartikelhersteller am Montagabend gedämpft. Analyst Piral Dadhania senkte den Daumen zwar nicht für die generelle Kaufempfehlung ("Outperform"), wohl aber für das Kursziel: Statt 210 Euro traut er dem Papier nur noch 190 Euro zu.

Der Grund für die Zurückhaltung liegt in der ferneren Zukunft. Dadhania kappte insbesondere seine Margenprognose für das Jahr 2027. Dies deutet darauf hin, dass Experten zweifeln, ob Adidas die Profitabilität im harten Wettbewerb mit Nike und Puma so schnell wie erhofft steigern kann. Zwar bietet das neue Kursziel ausgehend vom aktuellen Kurs von 160,05 Euro noch theoretisches Aufwärtspotenzial, doch die Richtung der Anpassung ist ein klares Warnsignal.

Das aktuelle Spannungsfeld im Überblick:
* Analysten-Votum: RBC senkt Kursziel um rund 10 Prozent auf 190 Euro.
* US-Schwäche: Umsatzrückgang von 5 Prozent im wichtigen US-Markt.
* Zoll-Belastung: Trump-Zölle kosten voraussichtlich 120 Millionen Euro im laufenden Jahr.
* Produkt-Offensive: Neuer "Predator"-Schuh soll Umsatz ankurbeln.

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Gegenwind aus den USA und Zoll-Sorgen

Die Skepsis der Analysten kommt nicht von ungefähr. Trotz Rekordumsätzen im dritten Quartal und einer angehobenen Gewinnprognose für 2025 bleibt der US-Markt das Sorgenkind des Konzerns. CEO Bjørn Gulden warnte zuletzt offen vor der Zurückhaltung der Einzelhändler und aggressiven Rabattaktionen der Konkurrenz, die den margenstarken Vollpreisverkauf erschweren.

Erschwerend kommen politische Faktoren hinzu: Die Importzölle der Trump-Administration belasten die Bilanz spürbar mit rund 120 Millionen Euro. Zwar konnte Adidas durch Preiserhöhungen – der beliebte Samba-Sneaker kostet in den USA nun 100 statt 90 Dollar – und Anpassungen in der Lieferkette den ursprünglichen Kostenschock von 200 Millionen Euro abmildern, doch die Profitabilität leidet.

Hoffnungsträger "Predator": Wende durch Innovation?

Um diesen negativen Trends entgegenzuwirken, setzt Adidas auf seine Kernkompetenz: Produktinnovation. Pünktlich zum Wochenstart brachte der Konzern die neue Generation des legendären "Predator"-Fußballschuhs auf den Markt, flankiert von Stars wie Jude Bellingham. Mit einem Preisschild von 280 Euro für das Elite-Modell zielt Adidas auf hohe Margen im Premium-Segment ab.

Ob dieser Launch ausreicht, um die Stimmung an der Börse zu drehen, bleibt fraglich. Die Aktie hat seit Jahresanfang bereits massive 32,18 Prozent an Wert verloren und handelt weit entfernt vom 52-Wochen-Hoch bei 261,00 Euro. Anleger müssen nun abwägen, ob die "Outperform"-Einstufung der RBC eine günstige Einstiegschance signalisiert oder ob die gesenkten Margenziele der Vorbote für weitere Korrekturen sind.

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