Die Diskrepanz könnte kaum größer sein: Während der Sportartikelriese operativ wieder in die Spur findet und seine Gewinnziele nach oben schraubt, kennt der Aktienkurs nur eine Richtung – nach unten. Anleger stehen fassungslos vor einem Chartbild, das die fundamentalen Verbesserungen des Unternehmens komplett zu ignorieren scheint. Handelt es sich hier um eine massive Übertreibung des Marktes oder ist das "fallende Messer" derzeit einfach zu scharf, um hineinzugreifen?

Nervenkrieg an der 150-Euro-Marke

Die Nervosität unter den Aktionären ist förmlich greifbar. Im Wochenendhandel kämpft der Titel verbissen um Bodenbildung und notiert zuletzt bei 153,00 Euro. Diese scheinbare Ruhe trügt jedoch, denn erst am Freitag wurde eine kritische rote Linie überschritten.

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Der Kursrutsch unter die psychologisch enorm wichtige Marke von 150 Euro löste eine Verkaufswelle aus, die den Titel zeitweise auf ein neues 52-Wochen-Tief von 149,70 Euro drückte. Zwar konnten Schnäppchenjäger den Kurs zum Wochenschluss leicht stabilisieren, doch mit einem Abstand von nur gut 2 Prozent zum Jahrestief bleibt die charttechnische Lage brandgefährlich. Der Abwärtstrend dominiert das Geschehen, und die Bären haben das Ruder fest in der Hand – ungeachtet dessen, was in der Unternehmenszentrale passiert.

Fundamentale Stärke wird ignoriert

Doch was rechtfertigt diesen massiven Abverkauf von über 35 Prozent seit Jahresanfang? Rational betrachtet: wenig. Es klafft eine gewaltige Lücke zwischen der Marktstimmung und den harten Geschäftszahlen. Erst Ende Oktober hatte das Management die Prognose für das Gesamtjahr angehoben und damit eigentlich ein starkes Kaufsignal gesendet.

Die Fakten sprechen eine andere Sprache als der Kurs:

  • Starkes Wachstum: Währungsbereinigt legte der Umsatz der Marke Adidas zuletzt um rund 12 % zu.
  • Gewinnsprung erwartet: Die Prognose für das Betriebsergebnis (EBIT) wurde auf ca. 2,0 Milliarden Euro angehoben (zuvor 1,7 bis 1,8 Mrd. Euro).
  • Reaktion: Der Markt straft die Aktie trotz dieser positiven Impulse weiter ab.

Zwar belasten Störfeuer wie das jüngste Urteil eines britischen Berufungsgerichts zur Ungültigkeit bestimmter "Drei-Streifen"-Marken die Stimmung, doch rechtfertigt dies allein kaum den massiven Preisverfall angesichts der angehobenen Gewinnziele.

Analysten sehen 50 % Potenzial

Während die Händler auf dem Parkett nervös den Verkaufs-Button drücken, schütteln die Experten in den Analyseabteilungen den Kopf. Der Konsens deutet auf eine eklatante Unterbewertung hin. Die Diskrepanz zwischen dem aktuellen Kursniveau und den Erwartungen der Profis ist bemerkenswert:

Das durchschnittliche Kursziel liegt bei rund 235 Euro. Wer jetzt einsteigt und Recht behält, könnte theoretisch auf ein Aufwärtspotenzial von über 50 % blicken. Selbst die pessimistischeren Schätzungen liegen mit circa 189 Euro noch weit über dem aktuellen Kurs, während Optimisten den fairen Wert sogar jenseits der 280 Euro verorten.

Fazit: Angst schlägt Gier

Aktuell dominiert die reine Angst vor weiteren Kursverlusten das Geschehen. Der Markt ignoriert die operative Turnaround-Story und fokussiert sich fast obsessiv auf die Verteidigung der 150-Euro-Zone. Für mutige, antizyklische Anleger mag diese Bewertungslücke verlockend wirken, doch solange der Boden nicht charttechnisch bestätigt ist, bleibt das Risiko hoch. Die kommenden Tage werden zeigen, ob die fundamentalen Daten endlich wieder Gehör finden oder ob die Panik den Kurs noch tiefer treibt.

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