Adidas Aktie: Rekordzahlen verpuffen!
Es wirkt wie ein Paradoxon, das Anleger derzeit ratlos zurücklässt: Ein Unternehmen meldet das umsatzstärkste Quartal seiner Geschichte, hebt die Prognose an und wird an der Börse dennoch abgestraft. Während CEO Bjørn Gulden von einem „historischen Meilenstein“ spricht, dominiert am Parkett die Skepsis. Ist dieser massive Absturz eine völlig überzogene Panikreaktion des Marktes oder sehen Investoren bereits dunkle Wolken, die den Rekordzahlen den Glanz rauben?
Ein Quartal für die Geschichtsbücher
Rein operativ liefert der Sportartikelriese beeindruckend ab. Das dritte Quartal markierte nichts Geringeres als den höchsten Umsatz, den Adidas jemals in einem Vierteljahr erzielt hat. Mit Erlösen von 6,63 Milliarden Euro und einem währungsbereinigten Wachstum der Kernmarke von 12 Prozent scheint die Strategie voll aufzugehen.
Besonders die Profitabilität, lange Zeit das Sorgenkind, zieht kräftig an. Die operative Marge kletterte auf 11,1 Prozent, der operative Gewinn sprang um satte 23 Prozent auf 736 Millionen Euro. Die Treiber sind klassisch: Disziplinierte Kostenkontrolle trifft auf starke Abverkaufsraten und gesunkene Frachtkosten. Als logische Konsequenz schraubte das Management die Jahresprognose für den operativen Gewinn auf rund 2,0 Milliarden Euro nach oben.
Dass die Erholung auf breiten Füßen steht, zeigt der Blick auf die Vertriebskanäle, die durchweg zweistellig zulegten:
- E-Commerce: +15 % Wachstum
- Eigener Einzelhandel: +13 % Wachstum
- Großhandel: +10 % (währungsbereinigt)
Realitätsschock am Chart
Doch die Börse spielt dieses bullische Szenario derzeit nicht mit. Die Diskrepanz zwischen operativer Exzellenz und der Kursentwicklung könnte kaum größer sein. Trotz der angehobenen Prognose kämpft das Papier mit einem massiven Abwärtstrend.
Mit einem aktuellen Kurs von 152,55 Euro notiert die Aktie nur hauchdünn über ihrem gestern markierten 52-Wochen-Tief von 150,00 Euro. Der Blick auf die Jahresbilanz ist ernüchternd: Ein Minus von über 35 Prozent seit Jahresanfang steht im krassen Widerspruch zu den Rekordmeldungen aus der Konzernzentrale.
Was drückt die Stimmung so gewaltig? Es sind vor allem externe Faktoren. Währungsturbulenzen fraßen im letzten Quartal über 300 Millionen Euro Umsatz weg. Hinzu kommt die Angst vor Zöllen in den USA und ein brutaler Wettbewerb mit dem Erzrivalen Nike. Die Bank of America mahnt zur Vorsicht und sieht Risiken bei der Produktdiversifikation.
Analysten uneinig: Einstiegschance oder Falle?
Diese Gemengelage spaltet die Experten. JPMorgan hält an der Einschätzung „Overweight“ fest und erhöhte das Kursziel sogar leicht auf 238 Euro, da man der strategischen Ausrichtung vertraut. Doch selbst hier zeigt sich Skepsis im Detail: Die Risikowahrnehmung ist gestiegen, was sich in höheren Diskontierungssätzen bei der Bewertung niederschlägt.
Fazit: Die Aktie befindet sich in einer Zerreißprobe. Auf der einen Seite stehen Rekordergebnisse und neue, prestige-trächtige Partnerschaften wie mit dem FC Liverpool oder dem Audi Formel-1-Team. Auf der anderen Seite preist der Markt massive makroökonomische Risiken ein. Wer hier zugreift, wettet darauf, dass die nackten Zahlen am Ende schwerer wiegen als die Angst vor der Konjunktur.
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