Adidas Aktie: Unveränderte Marktstimmung

Paradoxe Situation bei Adidas: Der Sportgigant meldet das beste Quartal seiner Unternehmensgeschichte, hebt die Jahresprognose kräftig an – und die Aktie? Reagiert schwach. Ein klassischer Fall von "Buy the rumor, sell the news" oder steckt mehr dahinter? Die Antwort liegt in der Psychologie der Märkte.

Zahlen, die beeindrucken sollten

Die vorläufigen Quartalsdaten von Adidas lesen sich wie ein Lehrbuchbeispiel für operative Exzellenz:

• Rekord-Umsatz: 6,63 Milliarden Euro im dritten Quartal
• Markenwachstum: Die Kernmarke Adidas legte währungsbereinigt um 12 Prozent zu
• Profitable Expansion: Betriebsgewinn stieg um über 20 Prozent auf 736 Millionen Euro
• Margenstärke: Bruttomarge kletterte auf 51,8 Prozent, operative Marge erreichte 11,1 Prozent

Besonders bemerkenswert: Diese Erfolge gelangen ohne die Yeezy-Umsätze des Vorjahres und trotz höherer US-Zölle, die der Konzern geschickt durch Preisanhebungen kompensierte.

Prognose-Rakete zündet nicht

Der Herzogenauracher Konzern schraubte seine Jahresziele deutlich nach oben. Statt der ursprünglich anvisierten 1,7 bis 1,8 Milliarden Euro soll der Betriebsgewinn nun rund 2,0 Milliarden Euro erreichen. Beim Umsatz rechnet das Management mit einem währungsbereinigten Wachstum von etwa neun Prozent.

Doch anstatt zu feiern, griffen die Anleger zum Verkaufsknopf. Der Grund? Die starke Kursentwicklung seit September hatte die positiven Nachrichten bereits vorweggenommen. Was folgte, waren klassische Gewinnmitnahmen.

29. Oktober: Der Tag der Wahrheit

Jetzt richtet sich der Blick auf die endgültigen Quartalszahlen am 29. Oktober. Diese werden zeigen, ob Adidas die hochgeschraubten Erwartungen erfüllen und der Aktie neue Impulse verleihen kann. Die Messlatte liegt hoch – vielleicht zu hoch für weitere Kurssprünge.