Nike schockt mit schwachen China-Zahlen, und sofort trifft es auch die Wettbewerber: Die Adidas Aktie gerät heute in Mitleidenschaft, obwohl der Auslöser klar beim US-Rivalen liegt. Im Hintergrund stellt sich eine zentrale Frage: Handelt es sich um ein Nike-spezifisches Problem – oder um ein Warnsignal für die ganze Sportartikelbranche?

Adidas verliert im Tagesverlauf moderat, während der DAX leicht im Plus liegt. Der Titel steht damit zwischen zwei Kräften: Sektor-Sorgen auf der einen, ein frisches Analysten-Votum auf der anderen Seite.

Nike belastet den gesamten Sektor

Auslöser der Schwäche ist ein deutlicher Kursrückgang bei Nike. Die US-Aktie gab nach der Veröffentlichung der Zahlen für das zweite Geschäftsquartal rund 10 % nach. Besonders kritisch wertet der Markt den Umsatzrückgang in Großchina um 17 % sowie sinkende Margen.

Diese Kombination schürt die Sorge vor einer Konsumabkühlung in einem der wichtigsten Wachstumsmärkte der Branche. Investoren reduzieren deshalb ihre Positionen nicht nur bei Nike, sondern im gesamten Sportartikel-Sektor – Adidas und Puma werden in „Sippenhaft“ genommen.

Während der DAX zuletzt etwa 0,4 % zulegen konnte, rutschte die Adidas Aktie zeitweise um über 1 % ab, bevor sich das Minus im Tagesverlauf etwas verringerte. Mit einem Schlusskurs von 165,05 € notiert der Titel nahe am 50-Tage-Durchschnitt von 164,55 €, bleibt aber auf Sicht von zwölf Monaten deutlich im roten Bereich (rund -30 %).

Die Fakten im Überblick

  • Nike-Druck: Nike-Aktie verliert nach schwachen Q2-Zahlen zweistellig.
  • China-Schwäche: Umsatz in Großchina bei Nike bricht um 17 % ein, Margen sinken.
  • Adidas-Reaktion: Aktie im Minus, aber deutlich stabiler als der US-Rivale.
  • Analysten-Stütze: Warburg Research bestätigt am 19.12.2025 das Rating „Buy“ für Adidas.
  • Technisches Bild: Kurs nahe 50-Tage-Linie, aber weiter deutlicher Abstand zum 52-Wochen-Hoch (261 €).

Damit ist klar: Der Druck kommt von außen, trifft aber auf eine Aktie, die ohnehin von einem schwachen Jahr mit rund 30 % Minus seit Jahresanfang geprägt ist.

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Warburg Research setzt Kontrapunkt

Mitten im von Nike dominierten Nachrichtenstrom sendet Warburg Research ein positives Signal. Die Analysten bestätigten heute ihre Kaufempfehlung für Adidas. Brisant ist weniger das Rating an sich, sondern der Zeitpunkt: Das Votum erfolgt genau dann, als die Marktstimmung gegenüber Sportartiklern kippt.

Die Botschaft: Warburg unterscheidet klar zwischen Nikes internen Problemen und der Ausgangslage bei Adidas. Während der US-Konzern mit Umstrukturierungen und einem deutlichen Einbruch im Direktvertrieb ringt, sehen die Experten bei Adidas offenbar weiter intakte Wachstumstreiber. Dieses Vertrauen aus Analystensicht dürfte mit dazu beitragen, dass die Adidas Aktie heute keinen deutlich stärkeren Rückgang verzeichnet.

Wettbewerbsumfeld und Marktpsychologie

Im Wettbewerb zeichnet sich eine Differenzierung ab. Marktbeobachter verorten zentrale Probleme bei Nike als teilweise hausgemacht – etwa durch Belastungen aus Zöllen und verfehlte Erwartungen im Direktvertrieb. Demgegenüber wurde in den vergangenen Monaten mehrfach berichtet, dass Adidas in einzelnen Segmenten Marktanteile zurückgewinnt.

Trotzdem reagiert der Markt heute pauschal. Institutionelle Anleger reduzieren typischerweise ihr Engagement im gesamten Sektor, sobald ein Marktführer wie Nike deutlich schwächelt. Diese Mechanik erklärt, warum die Adidas Aktie nachgibt, obwohl es keine neuen negativen Unternehmensnachrichten gibt.

Charttechnisch bewegt sich der Kurs mit 165,05 € nahe am 50-Tage-Durchschnitt und nur gut 10 % über dem 52-Wochen-Tief von 149,70 €. Gleichzeitig liegt der Abstand zum 200-Tage-Durchschnitt bei rund -12 %, was den übergeordnet schwachen Trend unterstreicht. Der RSI von 41 signalisiert dabei noch keinen klar überverkauften Zustand, sondern eher eine verhaltene, aber nicht extreme Schwächephase.

Fazit: Tauziehen um die Adidas Aktie

Die Adidas Aktie steckt aktuell in einem Tauziehen:
Auf der einen Seite drücken die schwachen Nike-Zahlen, die deutliche China-Schwäche und die daraus resultierende Sektor-Unsicherheit. Auf der anderen Seite steht die heute bestätigte Kaufempfehlung von Warburg Research, die auf eine stabilere Ausgangslage bei Adidas hinweist als beim US-Rivalen.

Kurzfristig dürften weitere Kursimpulse vor allem davon abhängen, ob in den kommenden Tagen zusätzliche Daten zum Konsum in China oder neue Unternehmensnachrichten die Einschätzung stützen oder widerlegen, dass Nikes Probleme zum Teil spezifisch sind. Hält der Bereich um den 50-Tage-Durchschnitt als Unterstützung und bleibt der Abstand zum 52-Wochen-Tief begrenzt, wäre das ein Zeichen, dass der Markt Adidas trotz Sektordrucks eine gewisse relative Stärke zugesteht.

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