Adidas Aktie: Rekord-Absturz!
Ein Unternehmen verkündet das beste Quartal seiner Geschichte – und die Aktie crasht auf Jahrestiefs. Was bei Adidas gerade passiert, erscheint paradox: Rekordumsätze, angehobene Prognosen, Margenexpansion. Und trotzdem verliert der Titel innerhalb eines Monats fast 20 Prozent an Wert. Steckt hinter dem Ausverkauf pure Panik – oder eine rationale Neubewertung?
Die Zahlen sprechen eigentlich eine klare Sprache. Im dritten Quartal 2025 erwirtschaftete der Herzogenauracher Konzern 6,63 Milliarden Euro Umsatz – ein Plus von 12 Prozent währungsbereinigt. CEO Björn Gulden jubelte über "die höchsten Umsätze, die wir als Unternehmen jemals in einem Quartal erreicht haben". Doch die Börse reagiert mit Verkaufsdruck statt Euphorie. Am Mittwoch markierte die Aktie bei 153,75 Euro ihr 52-Wochen-Tief – exakt 41 Prozent unter dem Februarhoch.
120 Millionen Euro Zollschock
Der Hauptschuldige für die Kursmisere hat einen Namen: US-Importzölle. Adidas rechnet für 2025 mit direkten Mehrkosten von 120 Millionen Euro. Der größte Effekt steht noch bevor – im vierten Quartal. Das Problem: Das Unternehmen hat bereits Preiserhöhungen in den USA durchgesetzt, um die Belastung zu kompensieren. Doch niemand weiß, wie die amerikanischen Verbraucher darauf reagieren werden.
Die Zoll-Rechnung im Detail:
- Direkte Mehrkosten 2025: 120 Millionen Euro
- Höchste Belastung: Viertes Quartal 2025
- Gegenmaßnahme: Preiserhöhungen bereits implementiert
- Unsicherheitsfaktor: Verbraucherverhalten bei höheren Preisen unklar
Analysten von Jefferies sehen Adidas allerdings besser positioniert als viele Wettbewerber. Die geringere US-Umsatzbasis und eine 100-prozentige Dollar-Beschaffungsstruktur wirken als natürlicher Hedge. Zudem könnten Zollreduzierungen bei Importen aus Pakistan, Thailand und Kambodscha Entlastung bringen.
Operative Exzellenz trifft auf Marktängste
Was die Diskrepanz zwischen Kursentwicklung und Fundamentaldaten so faszinierend macht: Adidas liefert operativ ab. Die EBIT-Marge stieg im dritten Quartal auf 11,1 Prozent – ein Plus von 180 Basispunkten. Die Bruttomarge legte um 50 Basispunkte auf 51,8 Prozent zu. Und das trotz höherer Zölle und ungünstiger Währungseffekte.
Der Trick? Preiserhöhungen bei Kassenschlagern wie dem Samba-Schuh und starke Verkäufe neuer, hochpreisiger Modelle. Die Strategie funktioniert – vorerst. Doch der Markt zweifelt, ob sich diese Dynamik im schwierigen vierten Quartal fortsetzen lässt.
Das Management hob die Jahresprognose an. Das operative Ergebnis soll nun rund 2,0 Milliarden Euro erreichen – zuvor waren 1,7 bis 1,8 Milliarden Euro in Aussicht gestellt worden. Die operative Marge klettert auf etwa 8,3 Prozent. Zweistelliges währungsbereinigtes Umsatzwachstum bestätigte Gulden ebenfalls.
Analysten wittern Jahrhundert-Chance
Ist die Aktie jetzt ein Schnäppchen? Die Analystengemeinde ist sich uneins, tendiert aber zum Optimismus. JPMorgan bekräftigte Ende Oktober sein "Overweight"-Rating und hob das Kursziel sogar von 234 auf 238 Euro an. Die Begründung: starke Umsetzung und regionales Wachstum.
Jefferies ging im September noch weiter und stufte die Aktie auf "Buy" hoch. Ihre Gewinnprognosen klingen ambitioniert: 7,63 Euro je Aktie für 2025, 10,47 Euro für 2026 und 12,27 Euro für 2027. Sollten diese Zahlen annähernd erreicht werden, wäre die aktuelle Bewertung tatsächlich extrem niedrig.
Besonders interessant: Eine DCF-Analyse von Simply Wall St kommt auf einen fairen Wert von 732 Euro pro Aktie. Das würde eine Unterbewertung von 79 Prozent bedeuten. Basis dieser Berechnung sind ein aktueller Free Cash Flow von 364 Millionen Euro und ein für 2028 prognostizierter FCF von 4,37 Milliarden Euro.
Strategische Neuausrichtung als Gamechanger?
Adidas setzt auf eine Neupositionierung. Die Produktpipeline wurde angepasst, der Fokus liegt verstärkt auf Kernmärkten. Die Fußball-WM 2026 soll als wichtiger Wachstumstreiber dienen. Im Laufschuh-Segment zeigt sich starkes Momentum, und auch im Bekleidungsbereich gelingt es, die Nachfrage von Schuhen auf Textilien zu übertragen.
CEO Gulden spricht von einer "generationellen Chance", eine neue Verbraucherschicht zu erschließen. Ob diese Vision aufgeht, wird sich zeigen. Kurzfristig bleiben die Herausforderungen massiv: Das vierte Quartal bringt die höchste Zollbelastung, die Verbraucherreaktion auf höhere Preise ist ungewiss, und das makroökonomische Umfeld bleibt volatil.
Doch genau diese Gemengelage könnte die Chance für mutige Investoren sein. Selten klafft die Schere zwischen operativer Performance und Aktienkurs so weit auseinander. Die Frage ist nur: Haben die Marktteilnehmer recht mit ihrer Skepsis – oder übersehen sie gerade eine der attraktivsten Einstiegschancen des Jahres?
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