Adidas Aktie: Im Schatten der Puma-Bombe
Während der Rivale aus Herzogenaurach durch Übernahmegerüchte explodiert, bleibt Adidas erstaunlich ruhig. Die Aktie notiert stabil um 160 Euro – doch was bedeutet die mögliche Machtverschiebung im Sektor für den Weltmarktführer? Und profitiert Adidas am Ende sogar von der Turbulenzen beim Nachbarn?
Puma-Schock: China greift nach Herzogenaurach
Die Bombe platzte am Donnerstag: Anta Sports, chinesischer Sportartikel-Riese und Mutterkonzern von Fila, erwägt offenbar ein Übernahmeangebot für Puma. Auch Li Ning und Asics werden als potenzielle Interessenten gehandelt. Die Großaktionärsfamilie Pinault soll parallel einen Ausstieg prüfen.
Das Resultat? Ein Kursfeuerwerk bei Puma:
- Von 15,30 Euro auf zeitweise 19,50 Euro – ein Plus von fast 30 Prozent
- Höchster Tagesgewinn seit Jahren
- Sektor-Fantasie auf breiter Front entfacht
Adidas reagierte deutlich verhaltener. Das Papier legte lediglich 0,47 Prozent auf 159,60 Euro zu und testet nun die psychologisch wichtige 160-Euro-Marke. Die Botschaft der Märkte ist klar: Niemand rechnet mit einer Übernahme des Weltmarktführers – aber die Neubewertung des Sektors hat begonnen.
Zwei Welten in einer Stadt
Der Kontrast könnte kaum größer sein. Während Puma als strukturell angeschlagenes Übernahmeziel gilt und für 2025 sogar Verluste erwartet, präsentiert sich Adidas als eigenständiger, stabilerer Player. Die Anleger honorieren diese Position – allerdings nur mit Maß und Zurückhaltung.
Die entscheidenden Unterschiede:
- Marktposition: Adidas ist global aufgestellt und deutlich größer als Puma
- Profitabilität: Während Puma in die roten Zahlen rutscht, läuft der Turnaround bei Adidas
- Bewertung: Die Adidas-Aktie liegt 38 Prozent unter ihrem Jahreshoch – ein erheblicher Abschlag
Doch hier lauert die Gefahr: Sollte Puma tatsächlich von einem asiatischen Investor übernommen werden, verschiebt sich die Wettbewerbslandschaft fundamental. Ein mit frischem Kapital ausgestatteter Konkurrent unter chinesischer Führung könnte Adidas gerade in den Schlüsselmärkten Asien massiv unter Druck setzen.
Die ungelösten Baustellen
Abseits der Sektor-Euphorie bleiben bei Adidas hausgemachte Probleme bestehen. Barclays senkte Anfang der Woche das Kursziel von 207 auf 190 Euro und stufte auf „Equal Weight" ab. Die Botschaft: Vorsicht ist geboten.
Zusätzlich schwelt der Konflikt mit der Gewerkschaft IG BCE. Die Drohung mit Erzwingungsstreiks steht weiter im Raum, sollten die Gehaltsforderungen nicht erfüllt werden. Operative Störungen sind das Letzte, was Adidas im aktuellen Umfeld gebrauchen kann.
Kaufchance oder Falle?
Die technische Lage bleibt angespannt. Die Aktie kämpft mit den gleitenden Durchschnitten, ein nachhaltiger Ausbruch über 160 Euro wäre das erste positive Signal seit Monaten. Die Unterstützung bei 150 Euro darf nicht fallen – sonst droht weiterer Druck.
Interessant wird es für langfristige Investoren: Mit einem Minus von 32 Prozent seit Jahresanfang und 38 Prozent unter dem 52-Wochen-Hoch bietet die Aktie ein attraktives Chance-Risiko-Verhältnis – vorausgesetzt, der Turnaround gelingt. Die meisten Analysten sehen Potenzial deutlich über 200 Euro.
Die Sektor-Fantasie durch die Puma-Spekulationen könnte weitere Liquidität in deutsche Sportartikel-Aktien spülen. Adidas würde davon profitieren, ohne selbst im Übernahme-Poker zu stehen. Doch bis zur Vorlage der Jahreszahlen am 8. März 2026 dominieren Sentiment und Spekulation den Kurs.
Die spannende Frage bleibt: Wird Adidas zum Gewinner der Puma-Übernahme-Saga – oder zum nächsten Ziel?
Adidas-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Adidas-Analyse vom 28. November liefert die Antwort:
Die neusten Adidas-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Adidas-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 28. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Adidas: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...








