Der Sportartikelhersteller aus Herzogenaurach gerät in die Zange: Während Analysten ihre Einschätzungen deutlich kürzen, droht die Gewerkschaft IG BCE mit einem „Erzwingungsstreik". Die Folge? Ein Kursrutsch, der die Aktie gefährlich nahe an ihr Jahrestief treibt. Können sich Anleger auf den aktuellen Niveaus noch einen Einstieg vorstellen – oder droht hier weiteres Ungemach?

Barclays dreht den Daumen nach unten

Die britische Investmentbank Barclays hat heute das Kursziel für Adidas von 207 Euro auf 190 Euro gekappt. Die Einstufung bleibt zwar bei „Equal Weight", doch die Botschaft ist klar: Die Analysten sehen weniger Kurspotenzial als noch vor wenigen Wochen. Ihre Begründung liest sich ernüchternd:

  • Frostiges Konsumklima in den Schlüsselmärkten Europa und China belastet die Nachfrage
  • Margendruck trotz verbessertem Produktmix und Lagerabbau
  • Wachstumssorgen überwiegen die positiven Margensignale

Das Timing der Kurszielkürzung könnte kaum ungünstiger sein. Denn zeitgleich brodelt es intern.

Gewerkschaft droht mit Erzwingungsstreik

Parallel zur Analysten-Skepsis verschärft sich der Konflikt mit der Belegschaft. Die IG BCE droht mit einem Erzwingungsstreik, nachdem sich Adidas aus der Tarifbindung gelöst hatte. Die Gewerkschaft fordert nun neue Gehaltsverhandlungen – und die Unternehmensführung steht unter Druck.

Für Investoren bedeutet das zusätzliche Unsicherheit. Sollte es tatsächlich zu Arbeitskampfmaßnahmen kommen, könnten Lieferketten und Logistik in einer ohnehin heiklen Phase beeinträchtigt werden. Die Personalkosten-Frage bleibt vorerst ungeklärt – ein Risikofaktor, der sich in der aktuellen Bewertung noch nicht vollständig widerspiegelt.

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Charttechnisch wird es eng

Mit einem aktuellen Kurs von 154,75 Euro nähert sich die Aktie bedrohlich ihrem 52-Wochen-Tief von 149,70 Euro. Das entspricht einem Abstand von gerade einmal 3,4 Prozent. Zum Vergleich: Vom Jahreshoch bei 261 Euro hat das Papier bereits über 40 Prozent verloren.

Die wichtigsten technischen Marken im Überblick:

  • 50-Tage-Linie: 173,96 Euro – bereits deutlich unterschritten (-11%)
  • 200-Tage-Linie: 195,51 Euro – noch weiter entfernt (-20,8%)
  • RSI: 41,1 Punkte – neutral bis leicht überverkauft
  • Volatilität: 35,5% auf 30-Tage-Basis – erhöhtes Schwankungsrisiko

Ein Durchbruch unter die 150-Euro-Marke könnte weitere technisch orientierte Verkäufe auslösen. Das erhöhte Handelsvolumen deutet darauf hin, dass institutionelle Anleger derzeit eher Positionen abbauen als aufstocken.

Was jetzt entscheidend wird

Die kommenden Wochen dürften richtungsweisend sein. Einerseits muss das Management den Arbeitskampf entschärfen, um operative Risiken zu minimieren. Andererseits wird der Markt genau beobachten, ob weitere Analystenhäuser dem Beispiel von Barclays folgen und ihre Schätzungen nach unten korrigieren.

Die Bewertung mit einem erwarteten KGV von rund 20 für 2025 mag auf den ersten Blick moderat erscheinen. Doch sie reflektiert mittlerweile auch die gestiegenen Risiken: schwaches Konsumumfeld, Margendruck und interne Unruhe. Während die Marke selbst stark bleibt und Lifestyle-Produkte wie Retro-Modelle gut ankommen, fehlt aktuell der Katalysator für eine nachhaltige Erholung.

Bleibt die Frage: Ist die Adidas-Aktie auf diesem Niveau ein antizyklisches Investment – oder ein fallendes Messer? Die Antwort dürfte davon abhängen, wie schnell Klarheit in Sachen Tarifkonflikt und China-Geschäft geschaffen wird.

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