Zwei Brüder, eine gespaltene Familie, 77 Jahre Rivalität – und nun könnte ausgerechnet Adidas das Ende der legendären Fehde mit Puma einläuten. Übernahmegerüchte elektrisieren heute die Märkte und lassen eine der bekanntesten Geschäftsrivalitäten der Welt in neuem Licht erscheinen. Während Pumas Aktie explodiert, reagieren Anleger bei Adidas verhaltener. Doch steckt mehr dahinter als nur Spekulationen?

Dassler-Drama: Vom Familienstreit zur Milliardenübernahme?

Die Gerüchte haben historisches Gewicht. Seit 1948 stehen sich die beiden Herzogenauracher Konzerne als erbitterte Konkurrenten gegenüber – geboren aus dem Zerwürfnis der Dassler-Brüder Adolf und Rudolf. Was einst eine Familie spaltete, könnte nun wieder zusammengeführt werden.

Die Marktreaktion ließ nicht lange auf sich warten: Pumas Aktie schoss zeitweise um über 16 Prozent nach oben, während Adidas moderater mit einem Plus von 0,9 Prozent reagierte. Doch trotz der Dementis aus dem Puma-Lager – ein Vertreter der Ankeraktionärsfamilie Pinault bezeichnete die Berichte als "faktisch falsch" – halten sich die Spekulationen hartnäckig.

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Analysten bleiben skeptisch: Reebok-Desaster als Warnung

Experten dämpfen jedoch die Euphorie. Die Erfahrungen mit der Reebok-Übernahme mahnen zur Vorsicht:

  • Komplexe Integration: Zwei starke Marken unter einem Dach birgt Kannibalisierungsrisiken
  • Kartellrechtliche Hürden: Eine Fusion der beiden größten deutschen Sportartikelhersteller dürfte regulatorische Prüfungen nach sich ziehen
  • Strategischer Fokus: CEO Bjørn Gulden setzt laut Finanzvorstand auf organisches Wachstum statt großer M&A-Deals

Analysten der DZ Bank und Citi Group verweisen auf diese Risiken und erinnern daran, dass große Übernahmen in der Sportartikelbranche selten reibungslos verlaufen.

RBC sieht Potenzial jenseits der Fusionsfantasie

Unabhängig von den Übernahmespekulationen erhielt Adidas heute Rückenwind von der kanadischen Bank RBC. Analyst Piral Dadhania bestätigte seine "Outperform"-Einstufung und betonte die attraktiven Wachstumsaussichten der gesamten Sportartikelbranche. Trotz neuer Herausforderer und zunehmender Fragmentierung sieht RBC die etablierten Player gut positioniert.

Diese Einschätzung passt zur aktuellen Geschäftsentwicklung: Während Adidas starkes Wachstum verzeichnet, kämpft Puma mit Schwierigkeiten und rutschte im zweiten Quartal sogar in die Verlustzone.

Was kommt als nächstes?

Die Märkte werden jede weitere Stellungnahme zu den Fusionsgerüchten genau verfolgen. Der nächste wichtige Termin steht bereits fest: Am 29. Oktober legt Adidas die Zahlen für das dritte Quartal vor. Bis dahin dürften Spekulationen und Analystenmeinungen die Kursentwicklung bestimmen – und die Frage im Raum stehen: Wird aus der jahrhundertealten Rivalität doch noch eine Wiedervereinigung?

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