Accenture Aktie: AI treibt an

Accenture setzt seine Expansion im europäischen Finanzsektor fort und meldet zugleich kräftiges Wachstum im KI-Geschäft. Die Aktie pendelt heute um 269 US‑Dollar, nach einer deutlichen Korrektur im Jahresverlauf, aber mit spürbarer Erholung in den vergangenen Wochen. Im Zentrum stehen der Zukauf des italienischen Fintech-Dienstleisters Cabel Industry, starke Quartalszahlen und auffällige Bewegungen bei institutionellen Investoren und Insidern.

Zukauf in Italien und starke Quartalszahlen

Am 24. Dezember hat Accenture eine bindende Vereinbarung zur Übernahme von Cabel Industry bekannt gegeben. Das Unternehmen aus Italien liefert Kernbankensoftware und IT‑Services und soll in die Einheit Financial Advanced Solutions & Technology (AFAST) integriert werden. Rund 200 zusätzliche Fachkräfte stärken damit Accentures Angebot für Banken im europäischen Mittelstandssegment. Es ist bereits die siebte gezielte Übernahme in Italien seit 2023.

Parallel dazu legte Accenture im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2026 solide Zahlen vor.

Wesentliche Eckpunkte:

• Umsatz: 18,74 Milliarden US‑Dollar, +5,7 % gegenüber Vorjahr, über den Markterwartungen von rund 18,5 Milliarden US‑Dollar
• Gewinn je Aktie (EPS): 3,94 US‑Dollar, deutlich über dem Konsens von 3,73 US‑Dollar

Ein zentraler Wachstumstreiber ist das KI‑Geschäft. Laut CEO Julie Sweet erzielte das Unternehmen mit generativer KI im Quartal mehr als 1,1 Milliarden US‑Dollar Umsatz. Die KI-bezogenen Aufträge haben sich im Jahresvergleich nahezu verdoppelt. Das signalisiert, dass viele Kunden von Testprojekten zu großflächigen Implementierungen übergehen.

Institutionelle Käufe und Insiderverkäufe

In den jüngsten Meldungen zur Anlegerstruktur zeigen sich deutliche Verschiebungen. Vor allem institutionelle Adressen haben ihre Positionen ausgebaut:

• Highland Capital Management erhöhte seinen Bestand um 393,5 % auf 19.088 Aktien.
• World Investment Advisors stockte um 22,1 % auf.
• Auch Anchor Capital Management und weitere Häuser passten ihre Engagements nach oben an.

Auf der Gegenseite steht spürbarer Insiderverkauf. In den vergangenen 90 Tagen veräußerten Führungskräfte, darunter CEO Julie Sweet, zusammen rund 33.319 Aktien im Wert von etwa 8,34 Millionen US‑Dollar. Solche Transaktionen können zwar Teil der üblichen Vergütungs- und Liquiditätsplanung sein, stehen hier aber einem klaren Aufbau durch Fonds gegenüber – ein deutlicher Kontrast in der kurzfristigen Einschätzung.

Kursverlauf, Bewertung und Analysten

Der Blick auf den Chart zeigt ein gemischtes Bild: Die Aktie hat sich in den letzten 30 Tagen um etwa 11 % erholt, liegt seit Jahresbeginn aber noch rund 23 % im Minus. Die Schwankungen spiegeln die früheren Sorgen über schwächere IT‑Budgets wider, während der jüngste Anstieg auf eine wachsende Zuversicht beim Zyklus von IT‑Dienstleistungen und die KI‑Story hindeutet.

Bewertung und Analystenkommentare:

• Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV): 22,32
• Morgan Stanley hat den Titel am 16. Dezember auf „Overweight“ hochgestuft und das Kursziel auf 320 US‑Dollar angehoben. Begründung ist die klare Fokussierung auf wachstumsstarke Bereiche wie KI und digitale Transformation.
• Der aktuelle Konsens der Kursziele bewegt sich um 298 bis 302 US‑Dollar, was ausgehend vom aktuellen Niveau ein Aufwärtspotenzial von etwa 12 % impliziert.

Ausblick und wichtige Marken

Für das Gesamtjahr 2026 stellt Accenture einen Gewinn je Aktie zwischen 13,52 und 13,90 US‑Dollar in Aussicht. Zudem wurde eine Quartalsdividende von 1,63 US‑Dollar je Aktie angekündigt, was einer Rendite von rund 2,4 % entspricht. Der Ex-Dividenden-Tag ist für den 13. Januar 2026 vorgesehen.

Charttechnisch testet die Aktie derzeit den Bereich um 270 US‑Dollar, der sich als psychologisch relevante Marke abzeichnet. Gelingt ein dauerhafter Ausbruch darüber, gestützt durch positive Impulse aus der Integration von Cabel Industry und weiter wachsendem KI‑Umsatz, rückt der Bereich der Analystenziele um 300 US‑Dollar in den Fokus. Entscheidend wird sein, ob die neuen europäischen Assets in den kommenden Quartalen spürbar höhere Erlöse im Bankensegment liefern.