Xiaomi-Aktie: Totale Unterbewertung?

Kurz vor dem Jahreswechsel hat der chinesische Tech-Riese Xiaomi noch einmal ein deutliches Zeichen an der Hongkonger Börse (HKEX) gesetzt. Am 29. Dezember 2025 kaufte das Unternehmen exakt 3,9 Millionen eigene Typ-B-Aktien zurück. Mit einem Gesamtvolumen von rund 150,6 Millionen HK$ (ca. 38,6 HK$ pro Aktie) setzt Xiaomi damit eine Serie fort, die bereits das gesamte vierte Quartal prägte. Es ist ein klassisches „Manöver auf den letzten Metern“, um das Vertrauen der Investoren für das kommende Jahr zu zementieren.

Das Signal: „Wir sind unterbewertet“

Der Hauptgrund für einen solchen Rückkauf ist die psychologische Signalwirkung. Trotz des rasanten Erfolgs der Elektroauto-Sparte – die 2025 schneller in die Gewinnzone fuhr als seinerzeit Tesla – litt der Aktienkurs zuletzt unter der allgemeinen Schwäche chinesischer Tech-Werte. Wenn ein Unternehmen in diesem Umfang eigene Anteile erwirbt, sendet das Management eine klare Botschaft: Wir halten den aktuellen Kurs für deutlich zu niedrig und trauen unserem eigenen Geschäftsmodell mehr zu als der Markt.

Finanzmathematik: Den Gewinn pro Aktie stützen

Hinter dem Rückkauf steckt jedoch nicht nur Psychologie, sondern harte Kalkulation. Durch das Einziehen der Aktien verringert sich die Gesamtzahl der umlaufenden Anteile. Das Ergebnis: Der Gewinn des Unternehmens verteilt sich auf weniger Aktien, wodurch der Gewinn pro Aktie (EPS) steigt. Für Anleger erhöht sich so der „innere Wert“ ihres Investments, ohne dass Xiaomi operativ mehr verdienen muss. In einem Marktumfeld mit steigenden Komponentenpreisen für Smartphones ist dies ein effektives Werkzeug zur Kurspflege.

Strategischer Ausblick auf 2026

Xiaomi agiert hier aus einer Position der Stärke. Mit massiven Barreserven kann es sich der Konzern leisten, sowohl Milliarden in die Forschung (KI und Robotik) zu stecken als auch den Kapitalmarkt aktiv zu stützen.