Wolfspeed Aktie: Neustart geglückt?

Der Siliziumkarbid-Spezialist hat einen entscheidenden Meilenstein erreicht: Am 8. September bestätigte ein US-Insolvenzgericht den Sanierungsplan von Wolfspeed. Binnen weniger Wochen soll das Unternehmen aus dem Chapter-11-Verfahren hervorgehen – mit drastisch reduzierter Schuldenlast. Doch reicht das für die Trendwende?
Die Bestätigung erfolgte nach monatelangen Verhandlungen mit Gläubigern. CEO Robert Feurle zeigt sich optimistisch: "Wir freuen uns, diesen wichtigen Meilenstein zu erreichen, der uns den Weg ebnet, unseren Umstrukturierungsprozess in den kommenden Wochen abzuschließen."
70 Prozent Schuldenschnitt: Der große Befreiungsschlag
Der genehmigte Sanierungsplan sieht eine drastische Schuldenreduktion um 4,6 Milliarden Dollar vor – das entspricht rund 70 Prozent der Gesamtverschuldung. Diese massive Entlastung soll Wolfspeed die nötige finanzielle Flexibilität verschaffen, um strategische Prioritäten umzusetzen und die Marktposition zu stärken.
Die Umstrukturierung wandelt Gläubigerforderungen in Eigenkapital um. Bestehende Aktionäre erhalten zwischen 3 und 5 Prozent der neu ausgegebenen Aktien – abhängig davon, ob Hauptgläubiger Renesas Electronics bestimmte regulatorische Genehmigungen erhält.
Parallel plant Wolfspeed bis zum 29. September die Umfirmierung von North Carolina nach Delaware – ein üblicher Schritt für börsennotierte Unternehmen zur Optimierung der Unternehmensstruktur.
Innovation trotz Insolvenz: Neues 200mm-Portfolio
Trotz laufender Insolvenzverfahren bewies Wolfspeed Innovationskraft: Am 10. September startete die kommerzielle Vermarktung des 200mm-Siliziumkarbid-Materials-Portfolios. Die größeren Wafer bieten verbesserte Fertigungseffizienz und Kostenvorteile gegenüber kleineren Alternativen.
Der Zeitpunkt unterstreicht das Vertrauen des Managements in die Kerntechnologie. Siliziumkarbid-Halbleiter sind kritische Komponenten für E-Auto-Ladeinfrastruktur, erneuerbare Energien und hocheffiziente Leistungselektronik.
Herbe Verluste belasten die Bilanz
Wolfspeed kämpft mit schwierigen Marktbedingungen im Siliziumkarbid-Sektor. Das Unternehmen verbuchte für das Geschäftsjahr 2025 einen Verlust von 1,6 Milliarden Dollar – mehr als das Doppelte der kombinierten Verluste der beiden Vorjahre. Der Umsatz stieg zwar um 6,1 Prozent auf 757,6 Millionen Dollar, konnte aber die operativen Herausforderungen nicht kompensieren.
Die Probleme spiegeln branchenweite Belastungen wider:
• Langsamere E-Auto-Adoption als erwartet
• Erhöhte globale Produktionskapazitäten, besonders aus China
• Überangebot und verschärfter Konkurrenzdruck
• Hohe Anlaufkosten für neue Fertigungsanlagen
Die Mohawk Valley-Fabrik in New York und die im Bau befindliche Siler City-Anlage in North Carolina haben zu erhöhten Investitionsausgaben und operativer Komplexität beigetragen.
Aktie unter Druck: Von 30 auf unter 3 Dollar
Die Wolfspeed-Aktie durchlebte 2025 extreme Volatilität mit einer 52-Wochen-Spanne von 0,39 bis 30,86 Dollar. Ende September schwankte der Kurs zwischen 1,24 und 2,82 Dollar.
Analysten bewerten die Aktie im Konsens mit "Hold" bei einem durchschnittlichen Kursziel von 7,51 Dollar. Das deutet auf Aufwärtspotenzial hin – falls die Sanierung gelingt. Jedoch herrscht Skepsis bezüglich der Umsetzung des Turnaround-Plans.
Das Management räumt für das Geschäftsjahr 2026 "erhebliche Zweifel" an der Fortführungsfähigkeit ein, sollte die Restrukturierung scheitern. Wolfspeed verfolgt weiterhin 750 Millionen Dollar CHIPS-Act-Förderung für die Siler City-Anlage, warnt aber vor ungewissem Zeitplan und Umfang der Bundesgelder.
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