Der Halbleiter-Hersteller Wolfspeed befindet sich seit dem 30. Juni in einem strukturierten Chapter-11-Insolvenzverfahren. Was als strategischer Schachzug zur massiven Schuldentilgung angepriesen wird, löst bei Anlegern blankes Entsetzen aus – mit drastischen Folgen für die Aktie.

Schuldenabbau um 70 Prozent geplant

Das Unternehmen hat beim Südlichen Bezirksgericht von Texas einen Reorganisationsplan eingereicht, über den die Gläubiger bis zum 22. August abstimmen müssen. Das ehrgeizige Ziel: Binnen 75 Tagen aus der Insolvenz herauszufinden – mit einer um rund 70 Prozent reduzierten Schuldenlast und 60 Prozent niedrigeren jährlichen Zinszahlungen.

Doch kann Wolfspeed diesen ambitionierten Zeitplan wirklich einhalten?

Leerverkäufer greifen massiv an

Die Marktreaktion spricht eine deutliche Sprache. Im Juli explodierten die Leerverkäufe regelrecht um unfassbare 134.445,5 Prozent auf 53,28 Millionen Aktien. Diese tektonischen Verschiebungen im Finanzgefüge zeigen: Investoren navigieren durch stürmische Gewässer und setzen massiv auf fallende Kurse.

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Die jüngsten Quartalszahlen untermauern diese Skepsis:

  • Umsatzrückgang um 7,6 Prozent im Jahresvergleich
  • Verlust je Aktie von 0,72 Dollar
  • Quartalserlöse von nur 185,40 Millionen Dollar

Institutionelle Investoren schwimmen gegen den Strom

Während Kleinanleger die Flucht ergreifen, wittern einige Großinvestoren offenbar Schnäppchenjäger-Chancen. Die Vanguard Group erhöhte ihre Position um 18,8 Prozent, Neuberger Berman Group sogar um beachtliche 72,7 Prozent.

Ist das bereits der Boden oder greifen diese Investoren ins fallende Messer? Der Titel befindet sich jedenfalls in einem klaren Abwärtstrend, der durch die Finanzprobleme und das Insolvenzverfahren befeuert wird.

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