Walgreens: Ausverkauf abgeschlossen

Die Ära von Walgreens als börsennotiertes Unternehmen ist beendet. Die Private-Equity-Firma Sycamore Partners hat ihre Übernahme von Walgreens Boots Alliance für 10 Milliarden Dollar abgeschlossen. Die fast 125 Jahre alte Firma wird damit von der Nasdaq entfernt und von einem neuen Managementteam unter der Führung von Einzelhandelsveteran Mike Motz übernommen, der sofort die Rolle des CEO übernahm.
Neustrukturierung und Führungswechsel
Der Abschluss der bereits im März 2025 angekündigten Übernahme markiert eine fundamentale strategische Wende für den Apothekenriesen. Das ehemalige Walgreens Boots Alliance wurde in fünf eigenständige Unternehmen aufgespalten:
- Die Kerneinheit Walgreens Einzelhandelsapotheken
- Die internationale Boots Group
- Die Spezialapotheke Shields Health Solutions
- Der Post-Akut-Versorger CareCentrix
- Das Primärversorgungsnetzwerk VillageMD
Diese Aufspaltung soll jedem Unternehmen ermöglichen, sich auf seine spezifischen Markt- und Betriebsanforderungen zu konzentrieren.
Parallel zum Abschluss der Transaktion wurde ein umfassender Führungswechsel durchgeführt. Mike Motz, ehemaliger CEO von Staples US Retail, übernimmt die CEO-Position bei Walgreens und ersetzt Tim Wentworth, der in den Aufsichtsrat wechselt. John Lederer, ehemaliger Direktor von Walgreens Boots Alliance, wurde zum neuen Executive Chairman ernannt.
Finanzdruck und Branchensorgen
Der Schritt in die Privatheit folgt auf eine Phase erheblichen finanziellen Drucks. Walgreens kämpfte mit schmaleren Verschreibungsvergütungen, steigenden Kosten und einem schwierigen Einzelhandelsumfeld. Der Deal mit Sycamore sollte diese wachsenden Belastungen mit größerer Flexibilität angehen – weg vom quartalsweisen Druck der öffentlichen Märkte.
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Doch der Übergang zu Private-Equity-Besitz hat Bedenken bei Branchenbeobachtern und Apothekenfachleuten geweckt. Experten verweisen auf das Potenzial für beschleunigte Ladenschließungen und Entlassungen – eine gängige Strategie bei Private-Equity-Übernahmen zur Effizienzsteigerung und Kostensenkung. Diese Bedenken werden durch das bereits bestehende "Footprint Optimization Program" von Walgreens verstärkt, das bereits die Schließung von etwa 1.200 unterperformenden Standorten vorsah.
Rückbesinnung aufs Kerngeschäft
Die neue Führung hat eine klare strategische Richtung vorgegeben. CEO Mike Motz betonte: "Als private Organisation... erneuern wir unseren Fokus auf unsere Kernbereiche Apotheke und Einzelhandel, unsere Geschäfte und unser Kundenerlebnis." Dieser Back-to-basics-Ansatz zielt darauf ab, das US-Apothekengeschäft zu stabilisieren und zu revitalisieren.
Die Aufspaltung der Unternehmenswerte ermöglicht bereits unabhängige strategische Schritte. So investierte Cignas Evernorth Health Services Division 3,5 Milliarden Dollar in die neu unabhängige Shields Health Solutions – ein deutliches Signal für den freigesetzten Wert im Spezialapothekengeschäft.
Für das Walgreens-Kerngeschäft wird die unmittelbare Zukunft unter Sycamores Führung von operativer Restrukturierung und konzentrierten Anstrengungen zur Verbesserung des Ladenerlebnisses geprägt sein. Der Erfolg wird nun intern gemessen – nicht mehr durch tägliche Aktienmarktschwankungen.
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