Walgreens hat als börsennotiertes Unternehmen ausgespielt. Der Privat-Equity-Konzern Sycamore Partners hat die Übernahme abgeschlossen und den Pharmariesen von der Nasdaq genommen. Zeitgleich mit dem Eigentümerwechsel übernimmt Einzelhandelsveteran Mike Motz sofort die CEO-Rolle.

Tektonische Verschiebungen im Finanzgefüge

Die fast 125 Jahre alte Firma operiert nun als privates Unternehmen. Sycamore Partners führte die Übernahme gemeinsam mit Stefano Pessina und seiner Familie durch, die ihr gesamtes Engagement reinvestiert haben. Die im März 2025 angekündigte Transaktion bewertet Walgreens mit etwa 23,7 Milliarden Dollar. Die Walgreens Boots Alliance (WBA)-Aktie wurde vom Nasdaq-Handel genommen.

Zum Eigentümerwechsel kommt die Führungsüberholung: Mike Motz übernimmt die CEO-Position von Tim Wentworth. Motz brachte Erfahrung als CEO von Staples US Retail – ebenfalls im Sycamore-Portfolio – und als Präsident der kanadischen Apothekenkette Shoppers Drug Mart mit. Der abtretende CEO Wentworth bleibt dem Unternehmen als Direktor im Vorstand erhalten. John Lederer, früherer Walgreens-Direktor und Senior Advisor bei Sycamore, wurde zum neuen Executive Chairman ernannt.

Strategische Neuausrichtung und Zerschlagung

Der Rückzug von der Börse folgte auf erhebliche Herausforderungen durch veränderte Konsumgewohnheiten und verschärften Wettbewerb im Gesundheitssektor. Privates Eigentum soll mehr Flexibilität für langfristige Strategien ohne Quartalsdruck der Märkte bringen. Neue CEO Mike Motz betont: "Als privates Unternehmen können wir uns neu auf unsere Kernbereiche Pharmazie und Einzelhandel, unsere Filialen und das Kundenerlebnis konzentrieren."

Die Übernahme bringt grundlegende strukturelle Änderungen mit sich: Die verschiedenen Unternehmensteile der Walgreens Boots Alliance werden getrennt. The Boots Group, Shields Health Solutions, CareCentrix und VillageMD operieren fortan als eigenständige Unternehmen. Diese Aufteilung soll jedem Geschäftsbereich ermöglichen, sich auf seine spezifischen Marktbedürfnisse zu konzentrieren.

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Walgreens?

Neustart mit Privat-Equity im Rücken

Die Ära als börsennotiertes Unternehmen – seit 1927 – ist beendet. Die unmittelbare Zukunft bestimmen nun Sycamore Partners und das neue Führungsteam. Der Fokus liegt klar auf der Revitalisierung des US-Apothekengeschäfts und Einzelhandels. Stefan Kaluzny, Managing Director von Sycamore, zeigte sich überzeugt, dass private Eigentümerschaft Walgreens ermöglicht, "mit Entschlossenheit, Fokus und Agilität substantiellen Mehrwert für Kunden zu liefern."

Das letzte Quartalsergebnis als börsennotierte Firma (per 31. Mai 2025) zeigte zwar einen Umsatzanstieg von 7 Prozent auf 39,0 Milliarden Dollar im Jahresvergleich, aber auch einen Rückgang der vergleichbaren Einzelhandelsumsätze um 2,4 Prozent. Diese Schwächen in den Filialgeschäften muss die neue Führung nun angehen – fernab der Börsenaufsicht.

Walgreens-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Walgreens-Analyse vom 04. September liefert die Antwort:

Die neusten Walgreens-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Walgreens-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 04. September erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Walgreens: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...