Die Apothekenkette Walgreens steht an einem kritischen Punkt. Während große Investoren ihre Positionen teils massiv aufstocken, kämpft das Unternehmen mit schwindenden Margen und einem radikalen Umbau seines Filialnetzes. Kann der geplante Verkauf an Sycamore Partners frischen Wind bringen – oder steckt Walgreens in einer strukturellen Abwärtsspirale?

Großinvestoren greifen zu

Institutionelle Anleger zeigen trotz der Herausforderungen erstaunliches Vertrauen in Walgreens:

• Rhumbline Advisers erhöhte seine Position im ersten Quartal um 17,4% auf über 1,5 Millionen Aktien
• GAMMA Investing stockte sogar um sagenhafte 1.389% auf
• Auch der Aufsichtsratsvorsitzende kaufte nach – zu einem Durchschnittspreis von 11,01 Dollar

Insider halten mittlerweile 17,5% der Anteile, was als positives Signal gewertet werden könnte. Doch die eigentliche Bewährungsprobe steht noch bevor.

Entscheidendes Quartalsupdate naht

Am 26. Juni will Walgreens die Zahlen für das dritte Quartal vorlegen – ohne die übliche Telefonkonferenz mit Analysten. Der Grund: Die laufenden Übernahmeverhandlungen mit Sycamore Partners.

Die Erwartungen sind gedämpft:

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• Erwartetes EPS: 0,34$ (Vorjahr: 0,63$)
• Letztes Quartal noch Umsatzplus von 4,1%
• Aber negative Nettomarge von 5,87%

Der Markt wird genau hinschauen, ob die aktuellen Restrukturierungsmaßnahmen erste Früchte tragen.

Radikaler Filialumbau läuft

Walgreens setzt auf einen brutalen Sparkurs:

• Schließung von 54 Filialen in den USA bis Juni
• Insgesamt sollen 1.200 Standorte dichtmachen
• Grund: "Gestiegene regulatorische und Kostendruck"

Gleichzeitig investiert das Unternehmen in digitale Lösungen und Automatisierung. Robotergestützte Mikro-Fulfillment-Zentren bearbeiten bereits 40% der Rezepte – eine Maßnahme, die Apotheker für beratungsintensivere Aufgaben freispielen soll.

Warten auf Sycamore

Der mögliche Deal mit dem Private-Equity-Haus Sycamore (voraussichtlicher Abschluss Ende 2025) bleibt der größte Unsicherheitsfaktor. Bis dahin muss Walgreens beweisen, dass der schmerzhafte Umbau den erhofften Turnaround einleitet – oder riskiert weiteres Misstrauen der Anleger.

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