Vulcan Energy hat eine entscheidende Hürde für sein ambitioniertes „Lionheart“-Projekt genommen: Die Finanzierung ist vollständig in trockenen Tüchern. Mit der finalen Zusage der Europäischen Investitionsbank wandelt sich das Unternehmen vom Entwickler zum angehenden Industrieproduzenten. Doch während das finanzielle Fundament für Europas erste integrierte Lithium-Produktion gesichert ist, reagiert der Aktienkurs kurzfristig verhalten.

Grünes Licht aus Luxemburg

Kern der aktuellen Entwicklung ist die offizielle Bestätigung eines Kredits über 250 Millionen Euro durch die Europäische Investitionsbank (EIB). Diese Summe fungiert als Schlussstein eines umfassenden Finanzierungspakets von insgesamt 2,2 Milliarden Euro. Damit ist die erste Entwicklungsphase des Projekts im Oberrheingraben vollständig durchfinanziert.

Die EIB-Vizepräsidentin Nicola Beer betonte die strategische Bedeutung dieses Schritts für die Rohstoffunabhängigkeit der Europäischen Union. Das Kapital fließt in den Aufbau einer Anlage, die mittels direkter Lithiumextraktion (DLE) und Geothermie arbeitet. Dieses Verfahren soll herkömmliche Verdunstungsbecken überflüssig machen und gilt als deutlich umweltschonender.

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Vom Plan zur Baustelle

Mit dem gesicherten Kapitalmix, der neben dem EIB-Kredit auch Gelder von Geschäftsbanken und staatliche Zuschüsse umfasst, verlagert sich der Fokus nun auf die operative Umsetzung. In Landau (Rheinland-Pfalz) wurde bereits der erste Spatenstich für die Geothermie- und Extraktionsanlage gesetzt. Hier soll künftig Lithiumchlorid aus der tiefen Thermalsole gefiltert werden.

Die Dimensionen des Projekts sind für die europäische Automobilindustrie signifikant:
* Produktionsziel: 24.000 Tonnen Lithiumhydroxid jährlich (ausreichend für ca. 500.000 E-Fahrzeuge).
* Energie: Zusätzlich sollen bis zu 275 GWh Strom und 560 GWh Wärme pro Jahr erzeugt werden.
* Marktanteil: Vulcan plant, bis 2030 etwa 12 Prozent des europäischen Lithiumbedarfs zu decken.
* Abnehmer: Ein Großteil der Produktion ist bereits durch Verträge mit Partnern wie Stellantis, Renault und Umicore abgedeckt.

Marktreaktion und Ausblick

Trotz der fundamental positiven Nachricht, die eine der größten Unsicherheiten für das Unternehmen beseitigt, steht die Aktie heute unter Druck. Das Papier verlor im Tagesverlauf über 6 Prozent auf 2,43 Euro. Offenbar nutzen einige Marktteilnehmer die Bestätigung für Gewinnmitnahmen („Sell the news“) oder bleiben angesichts der langfristigen Natur des Projekts vorsichtig.

Das Risikoprofil von Vulcan Energy verschiebt sich nun von der Finanzierung hin zur Exekution. Entscheidend für die weitere Bewertung wird sein, ob das Management den straffen Zeitplan einhalten kann: Die kommerzielle Produktion ist fest für das Jahr 2028 eingeplant.

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