Die Kapitalerhöhung von Vulcan Energy erreicht heute ihren Abschluss. Mit dem Geld will das Unternehmen sein Lithium-Projekt Lionheart in Deutschland finanzieren – ein Vorhaben mit einem Gesamtvolumen von 2,2 Milliarden Euro. Gleichzeitig sorgen Lieferengpässe aus China für steigende Lithiumpreise, was europäischen Produzenten in die Karten spielt.

Letzte Chance für Kleinanleger

Bis heute 17 Uhr Sydneyer Zeit können Altaktionäre aus Australien und Neuseeland am Bezugsangebot teilnehmen. Der Bezugspreis liegt bei 4,00 australischen Dollar je Aktie – deutlich unter dem Kurs vor Ankündigung der Kapitalmaßnahme. Auf je 1,128 gehaltene Aktien entfällt eine neue Aktie.

Insgesamt will Vulcan Energy über die Retail-Tranche 366 Millionen australische Dollar einsammeln. Die gesamte Kapitalerhöhung umfasst institutionelle und private Investoren und hat ein Volumen von 1,1 Milliarden australischen Dollar. Die institutionelle Komponente ist bereits abgeschlossen, die neuen Aktien werden seit dem 12. Dezember gehandelt.

China verunsichert den Markt

In der chinesischen Provinz Jiangxi hat die Regierung angekündigt, 27 Bergbaulizenzen zu widerrufen. Die Nachricht trieb den Preis für Lithiumkarbonat-Futures auf ein 18-Monats-Hoch von etwa 109.860 Yuan je Tonne. Unter den betroffenen Lizenzen sind auch solche, die zuvor von CATL gehalten wurden.

Analysten relativieren zwar, dass viele der betroffenen Genehmigungen bereits abgelaufen waren. Der Markt wertet den Schritt dennoch als Signal für eine künftig knappere Versorgung aus China. Für europäische Produzenten wie Vulcan Energy verbessert sich damit die Wettbewerbsposition. Das Lionheart-Projekt gilt als strategisches Vorhaben nach dem EU-Gesetz über kritische Rohstoffe und profitiert von regulatorischen Vorteilen.

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Management beteiligt sich am Bezugsangebot

Während der Kapitalerhöhung haben mehrere Führungskräfte Aktien gezeichnet, darunter Heidi Grön, Dr. Günter Hilken, Angus Barker und Josephine Rachel Bush. Eine solche Beteiligung zu vergünstigten Konditionen wird häufig als Vertrauenssignal in die langfristige Entwicklung des Unternehmens gewertet.

2,2 Milliarden Euro für Lionheart

Das Gesamtfinanzierungspaket für das Lithium-Projekt setzt sich aus mehreren Bausteinen zusammen: 1,185 Milliarden Euro stammen von einem Konsortium aus 13 Banken, 250 Millionen Euro von der Europäischen Investitionsbank. Hinzu kommen 204 Millionen Euro an deutschen Fördermitteln und 133 Millionen Euro von strategischen Investoren wie HOCHTIEF, Siemens und Demeter.

Der Baukonzern HOCHTIEF wird seine Beteiligung auf rund 15,7 Prozent erhöhen. ABB wurde als Hauptauftragnehmer für die Elektrotechnik bestellt, der Auftragswert liegt bei 46 Millionen Euro.

Projekt soll 2028 starten

Das Lionheart-Projekt im Oberrheingraben ist auf eine Jahresproduktion von 24.000 Tonnen Lithiumhydroxid-Monohydrat ausgelegt. Diese Menge reicht für etwa 500.000 Elektrofahrzeug-Batterien. Die Produktion soll 2028 anlaufen. Über eine Laufzeit von 30 Jahren rechnet Vulcan Energy mit durchschnittlichen Jahresumsätzen von 566 Millionen Euro und einem EBITDA von 427 Millionen Euro.

Das integrierte Konzept sieht neben der Lithiumgewinnung auch die Erzeugung von 275 Gigawattstunden erneuerbarer Energie und 560 Gigawattstunden Wärme für lokale Fernwärmenetze vor.

Kurs unter Druck durch Verwässerung

Die Aktie hat seit Ankündigung der Kapitalerhöhung nachgegeben. Die Verwässerung durch die Ausgabe neuer Aktien zu einem deutlichen Abschlag belastet. Der australische Broker Bell Potter hält trotzdem an seiner spekulativen Kaufempfehlung fest und nennt ein Kursziel von 5,05 australischen Dollar. Das entspricht einem Potenzial von etwa 27 Prozent.

Bis 2030 könnte das Lionheart-Projekt etwa 12 Prozent des europäischen Bedarfs an Lithiumhydroxid decken. Die CO₂-neutrale Produktion verschafft Vulcan Energy einen strukturellen Preisvorteil gegenüber Importen mit hohem CO₂-Fußabdruck, die künftig durch EU-Grenzausgleichsmechanismen verteuert werden.

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