Vonovia Aktie: Wirtschaftskalender studiert

Nach Jahren der Talfahrt könnte Europas größter Wohnungskonzern endlich die Kurve kriegen. Vonovia überraschte mit einer kräftigen Prognoseerhöhung – doch die hohe Verschuldung bleibt ein Damoklesschwert über der Aktie.

Prognoseerhöhung als Gamechanger?

Das Management schraubte das EBIT-Ziel für 2025 um satte 100 Millionen Euro nach oben, auf nun 1,85 bis 1,95 Milliarden Euro. Der Grund:

• Portfolio-Aufwertung: Die Immobilienbewertungen stiegen erstmals wieder, was 520 Millionen Euro Papiergewinn brachte
• Modernisierungsboom: Das Value-Add-Geschäft legte um 77% zu
• Stabile Mieteinnahmen: Das Kerngeschäft zeigt sich krisenfest

"Die Zahlen zeigen, dass Vonovia die operative Wende schneller als erwartet vollzieht", heißt es im Markt. Doch ist das schon der lang ersehnte Durchbruch?

Analysten bleiben skeptisch

Während die Deutsche Bank die Prognoseerhöhung würdigt, belässt sie ihr Rating auf "Hold". Der Grund:

• Schuldenberg: Die hohe Verschuldung bleibt ein zentrales Risiko
• Zinsumfeld: Steigende Finanzierungskosten könnten die Erholung bremsen
• Marktrisiken: Die Immobilienpreise sind noch nicht überall stabil

Mit einem Kurs von 28,44 Euro liegt die Aktie zwar 17% über dem 52-Wochen-Tief, aber noch 15% unter dem Hoch vom Oktober 2024.

Chance oder Risiko?

Die jüngsten Zahlen deuten an, dass der deutsche Immobilienmarkt langsam Boden findet. Für Vonovia als Marktführer wäre das ein entscheidender Vorteil. Doch bis die Erholung nachhaltig ist, dürften die Anleger weiterhin nervös bleiben. Die nächsten Quartale werden zeigen, ob dies der Start einer echten Trendwende ist – oder nur eine Atempause in einem schwierigen Marktumfeld.