Volkswagen Aktie: Kampf um die Trendwende

Die Deutsche Bank senkt das Kursziel, doch hält an ihrer Kaufempfehlung fest - während Volkswagen selbst mit soliden Auslieferungszahlen und einer strategischen Milliarden-Investition in China positive Signale sendet. Ein klassischer Fall von gemischten Botschaften, der Anleger verunsichert. Steht der Autoriese vor einer Trendwende oder droht weiterer Abwärtstrend?
Analysten-Dilemma: Kaufen trotz Kursziel-Kürzung
Die Deutsche Bank bestätigte ihre "Buy"-Empfehlung, senkte jedoch das Kursziel um 8,3 Prozent auf 110 Euro. Trotz dieser Korrektur sehen die Analysten weiterhin ein Aufwärtspotenzial von rund 25 Prozent vom aktuellen Niveau. Parallel bekräftigten auch RBC und Jefferies ihre positiven Einschätzungen. Der Analystenkonsens zeigt eine durchschnittliche "Outperform"-Empfehlung bei einem mittleren Kursziel von 112,60 Euro.
Doch warum die Kurszielsenkung? Die Anpassung reflektiert die anhaltenden Herausforderungen im globalen Automobilmarkt, insbesondere in China und den USA. Die technische Situation unterstreicht die Skepsis: Mit einem RSI von nur 16,6 gilt die Aktie als extrem überverkauft.
Elektro-Offensive zeigt erste Erfolge
Die operativen Zahlen liefern durchaus Grund zur Hoffnung. Volkswagen meldete für die ersten neun Monate 6,604 Millionen ausgelieferte Fahrzeuge - ein Plus von 1,2 Prozent. Das Elektrofahrzeug-Segment legte sogar um 41,7 Prozent auf 717.500 Einheiten zu.
Die regionalen Unterschiede zeigen jedoch ein gemischtes Bild:
- Europa glänzt mit +8 Prozent Wachstum im Q3
- Südamerika ist Spitzenreiter mit +14,9 Prozent Zuwachs
- China kämpft mit einem Rückgang von 4 Prozent
- Nordamerika leidet unter Zollproblemen (-7,8 Prozent)
Volkswagen festigte seine Position als europäischer E-Auto-Marktführer mit einem Marktanteil von 27 Prozent. Die globale BEV-Quote stieg von 8 auf 11 Prozent - ein klares Indiz, dass die Elektro-Offensive Wirkung zeigt.
Milliarden-Investition in China: Genialer Schachzug oder Fehleinschätzung?
Während der Pkw-Bereich in China schwächelt, setzt Volkswagen mit Scania auf die nächste Stufe: Die Eröffnung eines 2 Milliarden Euro teuren Lkw-Werks in Rugao markiert die größte Einzelinvestition in der Geschichte der schwedischen Marke. Mit einer Jahreskapazität von 50.000 Fahrzeugen soll das Werk nicht nur den chinesischen Markt beliefern, sondern auch als Exportbasis für ganz Asien dienen.
Doch kann diese strategische Weichenstellung die aktuellen Probleme kompensieren? Die im September angepasste Prognose nach der Renditeziel-Reduktion bei Porsche von 15-17 auf 10-15 Prozent lastet weiter schwer auf dem Investorenvertrauen.
Q3-Ergebnisse als entscheidender Wendepunkt
Alles hängt nun an den Q3-Zahlen am 29. Oktober. Analysten erwarten einen EPS von 0,62 Euro für das dritte Quartal. Besonders im Fokus stehen die Entwicklungen in China und die Fortschritte bei der Kostenreduzierung.
Die fundamentale Bewertung spricht eigentlich für die Aktie: Mit einem KGV von rund 6 und einer Dividendenrendite von über 6 Prozent erscheint der Titel unterbewertet. Doch der Abstand von 18 Prozent zum 52-Wochen-Hoch bei 109,95 Euro zeigt das Ausmaß der Verunsicherung.
Die nächsten Wochen werden zeigen, ob Volkswagen das Vertrauen der Anleger zurückgewinnen kann - oder ob die Transformation zur E-Mobilität länger dauert als erhofft.
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