Volkswagen Aktie: Aufsichtsrat blockt ab!
Der Konzern steht vor einem beispiellosen Dilemma: Statt des üblichen milliardenschweren Fünfjahresplans gab es nach der Aufsichtsratssitzung am Freitag nur Schweigen. Die Verschiebung auf das Frühjahr 2026 ist mehr als nur ein Terminproblem – sie offenbart die Zerrissenheit zwischen Elektromobilität-Offensive und brutaler Kostenrealität. Während Medien von einem Finanzloch in Milliardenhöhe spekulieren, fragen sich Anleger: Hat Europas größter Autobauer die Kontrolle über seine Zukunft verloren?
Der beispiellose Bruch mit der Tradition
Erstmals seit Jahren verzichtete Volkswagen darauf, im November seine strategische Finanzplanung vorzustellen. Nach der Aufsichtsratssitzung am Freitag bestätigte ein Sprecher lediglich, dass das Management das Gremium „informiert" habe. Eine Verabschiedung? Fehlanzeige. Details zu Investitionen in künftige Modelle und Produktionsstandorte will der Konzern erst mit dem Geschäftsbericht 2025 im Frühjahr liefern.
Dieser Schritt ist alles andere als Routine. Er signalisiert fundamentale Meinungsverschiedenheiten über den strategischen Kurs eines Konzerns, der gleichzeitig mehrere Fronten bedienen muss:
- Elektromobilität: Milliardenschwere Investitionen in E-Plattformen und Batterietechnologie
- China-Krise: Massiver Marktanteilsverlust an lokale Konkurrenten
- US-Zölle: Zusätzliche Belastungen durch Handelskonflikte
- Software-Debakel: Anhaltende Probleme bei der Digitalisierung
Der Konzern lehnte jeden Kommentar zu Medienberichten ab, wonach Zweifel und ein mögliches Finanzloch die Verschiebung ausgelöst hätten. Doch gerade dieses Schweigen nährt die Spekulationen.
Gewinnkollaps verschärft das Dilemma
Die Zahlen sprechen eine brutale Sprache: Laut Center of Automotive Management (CAM) brach der durchschnittliche Gewinn pro Fahrzeug im Volkswagen-Konzern in den ersten drei Quartalen um 58 Prozent ein – von 1.965 Euro auf magere 819 Euro.
Die Ursachen dieser Gewinnschmelze:
- Absatzeinbruch bei der Hochmargen-Tochter Porsche
- Steigender Anteil margenschwacher Elektrofahrzeuge
- Preiskampf auf dem chinesischen Markt
Genau diese Gemengelage macht die Investitionsplanung zur Zerreißprobe. Einerseits drängt die Zeit beim Übergang zur E-Mobilität, andererseits schrumpfen die finanziellen Spielräume dramatisch. CEO Oliver Blume sitzt zwischen allen Stühlen: Investiert er zu viel, droht die Überschuldung. Investiert er zu wenig, verliert Volkswagen den Anschluss an Tesla und die chinesische Konkurrenz.
Domino-Effekt durch die gesamte Lieferkette
Die Planungsunsicherheit trifft nicht nur Wolfsburg. Zulieferer, die bereits Millionen in neue Produktionslinien investiert haben, stehen im Regen. Entwicklungsabteilungen wissen nicht, welche Projekte priorisiert werden. Werksumbauten geraten ins Stocken.
Für die gesamte deutsche Automobilindustrie ist die Volkswagen-Blockade ein Warnsignal. Sie zeigt, wie fragil die Transformation selbst bei den Schwergewichten geworden ist. Was geschieht mit kleineren Herstellern und Zulieferern, wenn schon der Branchenprimus ins Straucheln gerät?
Die Barclays Auto Conference am 19. November könnte erste Hinweise auf den weiteren Kurs liefern. Doch echte Klarheit werden Investoren erst im Frühjahr 2026 erhalten – wenn überhaupt. Bis dahin bleibt die Frage offen: Findet Volkswagen einen Weg zwischen Elektro-Offensive und Kostendisziplin, oder zerreißt es der Konzern am Ende selbst?
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