Volatus Aerospace meldet einen großen Verteidigungsauftrag eines NATO-Partners im Volumen von bis zu 9 Millionen CAD – und untermauert damit die strategische Neuausrichtung auf militärische Anwendungen. Parallel legt das Unternehmen starke Q3-Zahlen vor und verstärkt seine Führungsebene mit einem prominenten Militärstrategen. Wie weit trägt dieser Schub für das Verteidigungsgeschäft?

Neuer NATO-Auftrag als Wachstumstreiber

Der neue Vertrag umfasst die Lieferung eines „Next-Generation“-Interim-Trainingssystems für Aufklärungs-, Überwachungs- und Aufklärungsmissionen (ISR) an eine verbündete Verteidigungsorganisation.

Wesentliche Vertragsparameter:

  • Gesamtvolumen: bis zu 9 Millionen CAD
  • Laufzeit: zwei Jahre
  • Erste Tranche: rund 4,5 Millionen CAD mit geplanter Auslieferung im ersten Quartal 2026
  • Optionale zweite Tranche: Ausübung möglich bis Ende 2027

Zum Leistungsumfang gehören:

  • Eine Flotte unbemannter Trainingssysteme zur Einführung in ISR-Fähigkeiten
  • Integrierte Steuerungsoberflächen für grundlegendes Flug- und Sensortraining
  • Umfassende technische und operationelle Dokumentation
  • Einweisung von Ausbildern vor Ort zur reibungslosen Integration in bestehende Strukturen
  • Garantie- und Lifecycle-Support nach gängigen Verteidigungsbeschaffungsstandards

CEO Glen Lynch betonte die strategische Bedeutung des Auftrags und hob hervor, dass unbemannte ISR-Fähigkeiten inzwischen als zentraler Bestandteil moderner militärischer Einsatzbereitschaft gelten.

Militärische Expertise im Beirat

Parallel zum NATO-Vertrag gab Volatus Aerospace die Berufung von Lieutenant-General a.D. Christopher J. Coates in den Beirat bekannt.

Coates bringt langjährige operative Führungserfahrung mit:

  • Ehemaliger Befehlshaber des Canadian Joint Operations Command (CJOC) mit Verantwortung für nationale und internationale Einsätze aller Teilstreitkräfte
  • Ehemaliger stellvertretender Oberbefehlshaber von NORAD mit gemeinsamer Verantwortung für die Luftverteidigung Nordamerikas zusammen mit dem US-Verteidigungsministerium

Die Berufung soll die Expansion im Verteidigungssektor unterstützen und die Positionierung des Unternehmens für künftige Regierungs- und Bündnisaufträge verbessern.

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Rekordquartal unterstreicht Dynamik

Die positive Kursentwicklung der Aktie basiert auf einer deutlich verbesserten operativen Entwicklung. Im dritten Quartal 2025 erzielte Volatus Aerospace einen Umsatz von 10,6 Millionen CAD – ein Plus von 60 % gegenüber 6,6 Millionen CAD im Vorjahresquartal.

Wesentliche Finanzdaten Q3 2025:

  • Bruttogewinn: 3,47 Millionen CAD bei einer Bruttomarge von 33 %
  • Bereinigter EBITDA-Verlust: rund –0,66 Millionen CAD, eine Verbesserung um 52 % gegenüber dem Vorjahr
  • Liquidität: etwa 40 Millionen CAD nach nachgelagerten Finanzierungsmaßnahmen
  • Neunmonatsumsatz: 26,9 Millionen CAD nach 20,4 Millionen CAD im Vorjahreszeitraum

Treiber der Entwicklung sind vor allem die Ausrüstungsverkäufe, die aufgrund der steigenden Nachfrage im Verteidigungssegment um 427 % gegenüber dem Vorjahr anzogen. Diese machen inzwischen 53 % des Quartalsumsatzes aus, nach lediglich 16 % im dritten Quartal 2024 – ein klarer Indikator für den wachsenden Anteil des Verteidigungsgeschäfts.

Breitere Basis durch Partnerschaften

Neben dem NATO-Auftrag hat Volatus Aerospace 2025 mehrere strategische Kooperationen abgeschlossen. Dazu gehört eine mehrjährige Vereinbarung mit einem großen nordamerikanischen Versorger. Ziel ist die Bereitstellung von drohnengestützten Inspektions-, Mapping- und Vegetationsmanagement-Dienstleistungen für rund 100.000 Meilen an Übertragungs- und Verteilnetzen.

Zudem arbeitet das Unternehmen mit VoltaXplore zusammen, um eine heimische Versorgung mit Batteriezellen für die nächste Generation ferngesteuerter Luftfahrtsysteme aufzubauen. Diese Systeme sollen sowohl im Verteidigungs- als auch im zivilen Bereich und in arktischen Einsatzgebieten genutzt werden. Die Kooperation adressiert damit gezielt Fragen der Versorgungssicherheit in kritischen Lieferketten.

Aktienperformance spiegelt Transformation

Seit Jahresbeginn hat sich die Volatus-Aerospace-Aktie um mehr als 286 % verteuert. Diese Entwicklung spiegelt das gewachsene Vertrauen in den Strategiewechsel hin zu Verteidigungsanwendungen wider. Aus einem vorwiegend kommerziell ausgerichteten Drohnendienstleister entsteht zunehmend ein verteidigungsorientiertes Luft- und Raumfahrtunternehmen, das mit NATO-Aufträgen, militärischer Expertise im Beirat und einer deutlich höheren Ausrüstungsquote im Umsatzprofil ein klareres Profil im Verteidigungssektor zeigt.

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