Der österreichische Stahlkonzern Voestalpine liefert nicht nur solide Zahlen ab – das Unternehmen profitiert auch von politischen Entwicklungen, die kaum jemand auf dem Schirm hatte. Während Konkurrenten mit den Folgen der schwächelnden Automobilnachfrage kämpfen, kletterte die Aktie auf ein neues 52-Wochen-Hoch. Was steckt hinter dieser bemerkenswerten Rallye? Und kann der Aufwärtstrend anhalten, wenn sich das Blatt in der Zollpolitik wieder wendet?

Halbjahresbilanz: Mehr Gewinn trotz weniger Umsatz

Die am 12. November vorgelegten Halbjahreszahlen zeigen: Voestalpine beherrscht die Kunst der Effizienz. Trotz eines Umsatzrückgangs von 8,0 auf 7,6 Milliarden Euro steigerte der Konzern sein EBITDA auf 722 Millionen Euro – ein Plus gegenüber den 718 Millionen des Vorjahreszeitraums.

Die wichtigsten Kennzahlen im Überblick:

  • EBIT: 345 Millionen Euro (+2%)
  • Vorsteuerergebnis: 278 Millionen Euro (+12%)
  • Nachsteuerergebnis: 199 Millionen Euro (+8,6%)
  • Freier Cashflow: 296 Millionen Euro
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Besonders bemerkenswert: Die Nettofinanzschulden sanken weiter, die Verschuldungsquote erreichte den niedrigsten Stand seit dem Geschäftsjahr 2006/07. Das alles trotz gestiegener Investitionen – ein Zeichen für operative Stärke.

Der Preis für diese Performance? Der Konzern baute 4,1 Prozent seiner Belegschaft ab und beschäftigt nun noch 49.600 Vollzeitäquivalente. Eine harte, aber offenbar notwendige Maßnahme in einem herausfordernden Marktumfeld.

Zollpolitik dreht das Spiel

Doch was die Aktie wirklich beflügelte, war weniger die operative Leistung als vielmehr die politische Großwetterlage. Zwei Entwicklungen gaben den Ausschlag: Die EZB senkte im Frühjahr und Sommer die Zinsen, was europäische Industriewerte generell stützte. Entscheidender aber war die überraschende Kehrtwende der USA bei den Autozöllen.

Ab dem 1. August reduzierten die Vereinigten Staaten rückwirkend ihre Zölle auf europäische Autoimporte – ein unerwartetes Geschenk für die gesamte Zulieferkette. Und als wäre das nicht genug, kündigte die EU-Kommission gegen Ende des Berichtszeitraums strengere Importbeschränkungen für Stahl an. Die Botschaft an außereuropäische Konkurrenten: Der Markt wird enger.

Das Ergebnis an der Börse ließ nicht auf sich warten. Die Voestalpine-Aktie schoss seit Jahresbeginn um satte 90 Prozent nach oben und erreichte am 19. November ein neues 52-Wochen-Hoch von 34,64 Euro. Zum Vergleich: Der STOXX Europe legte im gleichen Zeitraum nur etwa 5 Prozent zu, der ATX rund 14 Prozent.

Prognose bestätigt – aber reicht das?

Das Management hält an seiner Jahresprognose fest und rechnet mit einem EBITDA zwischen 1,4 und 1,55 Milliarden Euro für das Gesamtjahr 2025/26. Diese Bestätigung signalisiert Zuversicht, wirkt aber angesichts der makroökonomischen Unsicherheiten auch vorsichtig.

Die entscheidende Frage für Anleger: Ist die Rally nachhaltig oder haben die Zollgeschenke bereits einen Großteil des Potenzials vorweggenommen? Die Antwort hängt maßgeblich davon ab, ob die protektionistischen Maßnahmen Bestand haben – und ob die Automobilindustrie ihre Bestellungen wieder hochfährt. Mit einer annualisierten Volatilität von 35 Prozent bleibt die Aktie jedenfalls nichts für schwache Nerven.

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