Voestalpine Aktie: Trotzdem stark!
Der österreichische Stahlriese Voestalpine kämpft mit schrumpfenden Umsätzen und einem schwachen europäischen Markt – doch die heute vorgelegten Halbjahreszahlen offenbaren eine überraschende Wendung. Während die Erlöse sanken, legte der Gewinn zu. Wie schafft das Unternehmen diesen Spagat in Zeiten hoher Energiekosten und US-Importzöllen? Und reicht die operative Stärke aus, um Anleger langfristig zu überzeugen?
Umsatz schrumpft, Gewinn wächst – das Paradox erklärt
Die Zahlen für das erste Halbjahr 2025/26 zeigen ein ungewöhnliches Muster: Der Umsatz fiel von 8 auf 7,6 Milliarden Euro – ein Rückgang, der die schwache Nachfrage in Schlüsselmärkten widerspiegelt. Besonders die Sektoren Bau, Maschinenbau und Konsumgüter bleiben auf niedrigem Niveau.
Doch trotz sinkender Erlöse steigerte Voestalpine das operative Ergebnis (EBITDA) auf 722 Millionen Euro. Das Ergebnis nach Steuern kletterte um 8,6 % auf 199 Millionen Euro. Der Schlüssel zu dieser Entwicklung liegt in konsequenten Effizienzprogrammen und einem straffen Kostenmanagement.
Die wichtigsten Fakten auf einen Blick:
- Starker Free Cashflow von 296 Millionen Euro durch optimiertes Working Capital
- Nettofinanzverschuldung auf 1,5 Milliarden Euro reduziert
- Niedrigster Verschuldungsgrad seit 2006/07
- Mitarbeiterzahl um 4,1 % auf 49.600 reduziert
Besonders bemerkenswert: Der Free Cashflow fiel mit 296 Millionen Euro deutlich robuster aus als erwartet. Das Management punktet hier mit optimiertem Working Capital – ein Signal, dass der Konzern seine Hausaufgaben macht.
Gespaltene Märkte: Wo es läuft und wo nicht
Die Geschäftsentwicklung in den einzelnen Sparten zeigt ein fragmentiertes Bild. Während Eisenbahnsysteme, Luftfahrt und Lagertechnik stabil performen, lahmt die Automobilsparte. Hochwertige Stahlbleche sind weiterhin gefragt, doch der Komponentenbereich leidet unter schwacher Auslastung.
Ein Lichtblick kam heute mit der Meldung eines Großauftrags für die neue Koralmbahn in Österreich. Die Tochter Voestalpine Railway Systems liefert rund 290 Kilometer Premium-Schienen und 235 High-Tech-Weichensysteme – ein Beleg für die starke Marktposition im Infrastrukturbereich.
Die Herausforderungen bleiben dennoch groß: Hohe Energie- und Arbeitskosten belasten die Margen, US-Importzölle erschweren das Exportgeschäft. Das Management spricht offen von "weiterhin fordernden Rahmenbedingungen" und erwartet keine baldige Besserung.
UBS setzt auf strukturellen Rückenwind
Erst gestern hatte die Schweizer Großbank UBS die Aktie von "Neutral" auf "Buy" hochgestuft und das Kursziel deutlich angehoben. Die Begründung: struktureller Rückenwind durch eine mögliche Senkung von Stahl-Importquoten in der Eurozone. Diese Einschätzung könnte sich als Katalysator für den weiteren Kursverlauf erweisen.
Für das Gesamtjahr 2025/26 hält der Vorstand an der Prognose fest: Das EBITDA soll zwischen 1,4 und 1,55 Milliarden Euro liegen. Eine vorsichtige, aber realistische Einschätzung angesichts der trüben Konjunkturaussichten.
Die solide Bilanzstruktur gibt Voestalpine finanziellen Spielraum für Investitionen in die grüne Stahlproduktion – ein strategisch wichtiger Schritt für die Zukunftsfähigkeit des Konzerns. Ob die operative Stärke und die konsequente Kostendisziplin ausreichen, um den Gegenwind dauerhaft zu meistern, wird sich in den kommenden Quartalen zeigen.
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