Voestalpine Aktie: Ukraine-Deal zündet
Ein Auftrag aus Kiew, steigende Stahlpreise in Europa und eine Rallye, die selbst optimistische Analysten überrascht hat – die Voestalpine schreibt derzeit eine bemerkenswerte Comeback-Story. Doch kann der österreichische Stahlriese das Tempo halten, oder droht nach über 100 Prozent Plus in zwölf Monaten die Luft auszugehen?
Strategischer Coup: Schienen für den Wiederaufbau
Die Meldung, die am Freitag für Aufsehen sorgte, klingt zunächst unspektakulär: 10.000 Tonnen Schienen für die ukrainische Staatsbahn Ukrzaliznytsia. Im Vergleich zur Jahresproduktion des Linzer Konzerns mag das Volumen überschaubar wirken. Doch die strategische Dimension ist erheblich.
Warum dieser Auftrag zählt:
- Voestalpine positioniert sich als Schlüssellieferant für den Wiederaufbau der ukrainischen Infrastruktur
- Analysten von Oddo BHF hatten den Konzern bereits als potenziellen Profiteur des Ukraine-Wiederaufbaus identifiziert – diese These wird nun konkret
- Das Segment Bahninfrastruktur gehört zu den margenstärksten Bereichen im Portfolio
- Weitere Großaufträge aus der Region dürften folgen, sobald die Wiederaufbaupläne an Fahrt gewinnen
Die Börse reagierte prompt: Mit über 119.000 gehandelten Aktien in Wien avancierte Voestalpine zur umsatzstärksten Position im ATX Prime.
Preismacht kehrt zurück: ArcelorMittal gibt das Signal
Parallel zum Ukraine-Deal lieferte die Branche ein weiteres Kaufargument. ArcelorMittal, der weltgrößte Stahlproduzent, kündigte Preiserhöhungen von 30 Euro pro Tonne für Langprodukte in Europa an. Für Voestalpine, die im Bereich Schienen und Draht stark aufgestellt ist, bedeutet dies:
- Verbesserte Preissetzungsmacht nach Jahren des Margenducks
- Potenzielle Gewinnsteigerungen im kommenden Quartal
- Bestätigung der "Greentec Steel"-Strategie, die auf höhermargige Spezialprodukte setzt
Die Rotation der Anleger zurück in den Stahlsektor ist eindeutig: Salzgitter legte am Freitag um 2,00 Prozent zu, Thyssenkrupp um 2,24 Prozent. Voestalpine outperformte mit knapp einem Prozent Plus den ATX deutlich – ein Zeichen relativer Stärke auf hohem Niveau.
103 Prozent in zwölf Monaten: Rallye oder Übertreibung?
Die Performance der Voestalpine Aktie liest sich wie ein Lehrbuchbeispiel für eine erfolgreiche Turnaround-Story. Binnen Jahresfrist hat sich der Kurs mehr als verdoppelt. Das aktuelle Niveau um 37 Euro markiert eine Konsolidierung nahe der Mehrjahreshochs – und wirft die Frage auf: Ist nach dieser Rallye noch Luft nach oben?
Die Argumente der Optimisten:
- Dividendenrendite von rund 2,7 Prozent bleibt für institutionelle Anleger attraktiv
- UBS bestätigte kürzlich das "Buy"-Rating
- Die "Strategie 2030+" mit Fokus auf grünen Stahl und Spezialprodukte trägt Früchte
- Konsens-Schätzung für 2026: Gewinn je Aktie von 2,34 Euro – Potenzial für Anhebungen bei steigenden Stahlpreisen
Kritiker verweisen auf die bereits gelaufene Bewertung und die zyklische Natur des Geschäfts. Doch solange sich die Preiserhöhungen von ArcelorMittal und SSAB als branchenweiter Standard etablieren, dürften die Bullen das Ruder in der Hand behalten.
Jetzt wird es spannend
Die kommenden Wochen werden zeigen, ob Voestalpine die Marke von 37 Euro verteidigen kann. Technisch wäre ein Wochenschluss darüber ein starkes Signal. Fundamental richtet sich der Blick auf weitere Preissignale aus der Stahlbranche – und auf mögliche Folgeaufträge aus der Ukraine. Der Wiederaufbau hat gerade erst begonnen.
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