Der französische Biotech-Spezialist Valneva steht vor seinem größten Rückschlag seit Jahren. Die US-Gesundheitsbehörde suspendierte überraschend die Lizenz für den Chikungunya-Impfstoff IXCHIQ – und das aus dramatischen Gründen. Ein Todesfall, über 20 schwerwiegende Nebenwirkungen und vier neue Berichte über gefährliche Impfreaktionen zwingen das Unternehmen zum Handeln. Kann Valneva diesen Schlag überstehen?

Tödliche Nebenwirkungen stoppen Impfstoff-Verkäufe

Am 25. August zog die FDA die Notbremse. Grund waren vier neue Berichte über schwerwiegende Nebenwirkungen, die einer Chikungunya-ähnlichen Erkrankung entsprachen. Besonders brisant: Drei der vier neuen Fälle betrafen Patienten zwischen 70 und 82 Jahren – ausgerechnet die Altersgruppe, für die die FDA erst Wochen zuvor grünes Licht gegeben hatte.

Die Bilanz ist erschreckend:
- Über 20 gemeldete schwerwiegende unerwünschte Ereignisse
- Ein direkter Todesfall durch Enzephalitis
- Vier neue Fälle mit Chikungunya-ähnlichen Symptomen
- Sofortige Suspension mit Wirkung vom 25. August

Für Valneva bedeutet das den Wegfall wichtiger Umsätze. IXCHIQ trug im ersten Halbjahr 2025 bereits 7,5 Millionen Euro zu den Produktverkäufen bei – ein erheblicher Anteil davon durch eine Notlieferung nach La Réunion.

Management senkt Prognose drastisch

Die Konsequenzen ließen nicht lange auf sich warten. Anfang Oktober musste CEO Thomas Lingelbach die Guidance für 2025 kappen:

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Neue Prognosen (vs. bisherige Ziele):
- Produktverkäufe: 155-170 Mio. Euro (zuvor 170-180 Mio.)
- Gesamtumsatz: 165-180 Mio. Euro (zuvor 180-190 Mio.)
- F&E-Investitionen: 80-90 Mio. Euro (zuvor 90-100 Mio.)

Die Märkte reagierten prompt. Die Aktie verlor seit Anfang Oktober zeitweise über 6% und notiert aktuell bei 4,47 Euro – ein Rückgang um mehr als 13% vom 52-Wochen-Hoch.

Rettungsanker: 500-Millionen-Dollar-Finanzspritze

Inmitten der Krise gelang Valneva jedoch ein wichtiger Coup. Das Unternehmen sicherte sich eine neue Kreditfazilität über bis zu 500 Millionen US-Dollar mit Pharmakon Advisors. Die ersten 215 Millionen fließen sofort zur Ablösung alter Schulden.

Die neue Finanzstruktur bietet entscheidende Vorteile:
- Verlängerte Laufzeit bis Q4 2030 (zuvor nur bis Q1 2026)
- Niedrigere Zinsen und flexiblere Bedingungen
- 285 Millionen Dollar Reserve für neue Geschäftsmöglichkeiten
- Keine belastenden Finanz-Covenants

Hoffnungsträger VLA15: Lyme-Impfstoff vor Durchbruch?

Trotz des IXCHIQ-Desasters setzt Valneva voll auf seinen Lyme-Krankheit-Impfstoff VLA15. Die Phase-3-Studie VALOR läuft planmäßig, Partner Pfizer bereitet bereits den Zulassungsantrag für 2026 vor. Wird das der Game-Changer?

Die Zeichen stehen gut: VLA15 wäre der erste Lyme-Impfstoff seit über 20 Jahren. Die Studienergebnisse werden für die erste Jahreshälfte 2026 erwartet – ein potentieller Katalysator, der die aktuelle Krise vergessen machen könnte.

Dennoch bleibt die Valneva-Aktie ein Hochrisiko-Investment. Mit einer 30-Tage-Volatilität von über 67% und einem RSI von nur 32,4 Punkten zeigen sich die Märkte weiterhin nervös. Die Q3-Zahlen am 13. November werden zeigen, ob die Refinanzierung und die VLA15-Hoffnungen ausreichen, um das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen.

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