Valneva Aktie: Aktienkurs stabilisiert
Der französische Impfstoffhersteller Valneva könnte einen Game-Changer in der Hand halten – doch ausgerechnet jetzt wird die Finanzierung zum Nadelöhr. Die zweite Generation des Zika-Vakzins VLA1601 übertrifft in einer Phase-1-Studie alle Erwartungen. Die Immunantwort der doppelt-adjuvantierten Variante liegt um ein Vielfaches höher als bei der ersten Generation. Doch anstatt Gas zu geben, kündigt das Unternehmen Zurückhaltung an: Ohne größere Finanzierungspartner geht es nicht weiter. Steht Valneva vor einem medizinischen Triumph mit unsicherem Ausgang?
Doppelschlag bei der Immunantwort
Die randomisierte Phase-1-Studie mit 150 Teilnehmern lieferte beeindruckende Ergebnisse. Valneva testete fünf verschiedene Behandlungsarme – drei mit unterschiedlichen Dosen des aluminium-adjuvantierten Vakzins, zwei zusätzlich mit weiteren Adjuvantien von Dynavax und Access to Advanced Health Institute.
Die Highlights der Studie:
- Serokonversionsrate von über 93% bei doppelter Adjuvantierung (versus 86% bei der ersten Generation)
- Mehr als 56-facher Anstieg der neutralisierenden Antikörpertiter (versus nur 7-fach bei Generation eins)
- Exzellentes Sicherheitsprofil ohne relevante Bedenken des unabhängigen Überwachungskomitees
- Signifikant höhere Antikörpertiter bereits vier Wochen nach der zweiten Dosis
Die stärkste Immunantwort zeigten die doppelt-adjuvantierten Varianten – niedrige Dosis kombiniert mit Aluminium plus entweder 3M-052-AF oder CpG1018. Diese Kombination könnte den Unterschied zwischen einem durchschnittlichen und einem hocheffektiven Vakzin ausmachen.
Bewährte Plattform, neuer Einsatz
VLA1601 basiert auf der gleichen Herstellungsplattform wie Valnevas lizenzierter Japanische-Enzephalitis-Impfstoff IXIARO®. Diese Technologie wurde bereits für den COVID-19-Impfstoff VLA2001 optimiert und hat sich in der Praxis bewährt. Chief Medical Officer Dr. Juan Carlos Jaramillo betont die wachsende Bedrohung: Mit steigenden globalen Temperaturen und veränderten Niederschlagsmustern breitet sich der Lebensraum krankheitsübertragender Mücken aus.
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Die Zahlen geben ihm recht: 89 Länder und Territorien haben bereits mückenübertragene Zika-Virus-Fälle gemeldet. In 31 Ländern wurden angeborene Mikrozephalie und andere zentralnervöse Missbildungen im Zusammenhang mit Zika-Infektionen dokumentiert. Die WHO bestätigt den Zusammenhang zwischen ZIKV-Infektionen und schwerwiegenden Folgen wie dem Guillain-Barré-Syndrom.
Finanzierung als Showstopper?
Doch hier kommt die Kehrseite: Trotz des medizinischen Bedarfs bleiben regulatorische Zulassungswege und kommerzielle Marktchancen für Zika-Impfstoffe ungewiss. Valneva formuliert es deutlich – weitere Entwicklungsschritte kommen nur bei "konkreten größeren privaten und öffentlichen Finanzierungsmöglichkeiten" in Frage.
Diese Zurückhaltung überrascht. Immerhin hat das Unternehmen einen funktionierenden Impfstoffkandidaten mit überzeugenden Daten vorgelegt. Doch die Erfahrung lehrt: Ein medizinisch sinnvolles Produkt garantiert noch keine profitable Vermarktung. Die globale Zika-Überwachung bleibt begrenzt, Ausbrüche sind schwer vorhersagbar, und potenzielle Abnehmer wie Regierungen und internationale Organisationen zögern oft mit langfristigen Zusagen.
Für die Valneva-Aktie bedeutet das eine Zwickmühle. Einerseits demonstriert das Unternehmen seine Entwicklungskompetenz eindrucksvoll. Die trotz starker Jahresperformance von knapp 70% zuletzt unter Druck geratene Aktie könnte bei konkreten Finanzierungsankündigungen neue Impulse erhalten. Andererseits bleibt der Weg zur Kommerzialisierung steinig. Ohne Finanzierungspartner wird VLA1601 in der Schublade bleiben – ein wissenschaftlicher Erfolg ohne wirtschaftliche Verwertung.
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