Uranium Energy will sich vom Uranförderer zum komplett integrierten US-Anbieter hocharbeiten – inklusive neuer Raffinations- und Konversionssparte. Die jüngsten Quartalszahlen zeigen operative Fortschritte, eine schuldenfreie Bilanz und ehrgeizige Ausbaupläne. Trotzdem drehte die Aktie nach der Zahlenvorlage deutlich ins Minus. Wie passt das zusammen?

Quartalszahlen und Produktion

Das Unternehmen legte am Mittwoch vor US-Handelsbeginn die Ergebnisse für das erste Quartal des Fiskaljahres 2026 (per 31. Oktober 2025) vor. In dem Zeitraum wurden 68.612 Pfund Uran-Konzentrat (getrocknetes und verpacktes U₃O₈ sowie präzipitiertes Uran) produziert.

Uranium Energy betont weiterhin ein „Low-Cost“-Profil. Die ausgewiesenen Kennzahlen:

  • Gesamtkosten je Pfund: 34,35 US-Dollar
  • davon Cash-Kosten: 29,90 US-Dollar
  • nicht zahlungswirksame Kosten: 4,45 US-Dollar

Seit der Wiederaufnahme des Betriebs im August 2024 summiert sich die Produktion der Mine Christensen Ranch auf rund 199.000 Pfund Uran-Konzentrat, verarbeitet in der Irigaray Central Processing Plant (CPP). Operativ wächst der Output also kontinuierlich, allerdings offenbar ohne die Erwartungen des Marktes an die kurzfristige Ergebnisdynamik zu erfüllen – die Kursreaktion war klar negativ.

Strategischer Schritt: Neue Raffinerie-Sparte

Ein zentrales Element des Berichts ist der Start der neuen Tochter United States Uranium Refining & Conversion Corp (UR&C). Diese Gesellschaft soll Uranium Energy zur nach eigenen Angaben einzigen vertikal integrierten Uranfirma in den USA machen – mit Förderung, Verarbeitung sowie geplanter Raffination und Konversion zu UF₆.

CEO Amir Adnani sprach von einem „Schrittwechsel“ für das Unternehmen. Mit UR&C stellt sich Uranium Energy strategisch so auf, dass es künftig sowohl Uran als auch UF₆ aus einer Hand liefern könnte – ein Vorteil, falls die USA ihre heimischen Versorgungsketten im Nuklearbereich weiter stärken.

Zur Umsetzung hat das Unternehmen:

  • eine Machbarkeitsstudie mit Fluor gestartet
  • das technische Projektteam ausgebaut
  • die Behördenkontakte auf Bundesebene intensiviert und mögliche Standorte in mehreren Bundesstaaten geprüft
  • eine Kapitalerhöhung über 234 Millionen US-Dollar platziert, um den Aufbau von UR&C zu beschleunigen

Damit ist klar: Hier geht es nicht um eine Randinitiative, sondern um eine neue Geschäftslinie, die viel Kapital bindet und erst mittelfristig Erträge liefern dürfte.

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Operative Expansion in den USA

Parallel treibt Uranium Energy mehrere Projekte voran:

  • Irigaray CPP: Die zentrale Aufbereitungsanlage wurde umfassend modernisiert. Der Yellowcake-Dickstoffbehälter und der Kalzinator sind vollständig erneuert, um einen 24/7-Betrieb zu ermöglichen. Am 13. November 2025 wurden Trocknungs- und Verpackungsaktivitäten wieder aufgenommen, bis zum 30. November waren rund 49.000 Pfund verpackt.
  • Christensen Ranch: Der Ausbau läuft über sechs neue Header-Häuser in den Förderfeldern 11, 12 und der Erweiterung von Feld 10, um die künftige Produktionskapazität zu erhöhen.
  • Ludeman-Projekt: Im November 2025 startete ein Abgrenzungsbohrprogramm mit 200 Bohrungen.
  • Burke Hollow: Das Projekt nähert sich der Inbetriebnahme als nächste ISR-Uranmine in den USA.

Die Botschaft: Die Produktionsbasis wächst, die Infrastruktur wird auf Dauerbetrieb getrimmt und weitere Projekte werden in Richtung Produktionsreife geschoben.

Bilanz, Lagerbestände und Preissetzung

Finanziell präsentiert sich Uranium Energy robust. Das Unternehmen meldet:

  • keine Finanzschulden
  • Vermögenswerte von 698 Millionen US-Dollar in Form von Kassenbeständen, Uraninventar und börsennotierten Beteiligungen (zu Marktwerten)
  • Uraninventar von 1.356.000 Pfund U₃O₈ zum 31. Oktober 2025 mit einem bilanzierten Wert von 111,9 Millionen US-Dollar
  • zusätzlich rund 199.000 Pfund präzipitiertes Uran in Irigaray (nicht in obiger Inventarzahl enthalten)
  • vertraglich gesicherte Zukäufe von 300.000 Pfund bis Ende Dezember 2025 zu 37,05 US-Dollar je Pfund

Bemerkenswert ist die Preisstrategie: Uranium Energy ist mit seinem Uranbestand zu 100 % ungesichert unterwegs, also ohne Absicherungsgeschäfte oder Fixpreisverkaufe. Das Management setzt damit bewusst auf potenzielle Preissteigerungen – insbesondere vor dem Hintergrund laufender politischer Initiativen in den USA.

Politischer Rückenwind für Uran

Der Quartalsbericht verweist auf mehrere Entwicklungen in Washington, die die Investmentstory stützen sollen:

  • Uran wurde am 7. November 2025 auf die endgültige „Critical Minerals List 2025“ des U.S. Geological Survey gesetzt.
  • Die US-Regierung hat eine „Section 232“-Untersuchung zu kritischen Mineralien gestartet, die auch Uranimporte betrifft.
  • Energieminister Christopher A. Wright hat sich öffentlich für eine Ausweitung der strategischen US-Uranreserve ausgesprochen.

Diese Punkte unterstreichen den Trend, Uran als kritischen Rohstoff für Energiesicherheit und Geopolitik einzustufen – ein Argument für höhere Nachfrage und möglicherweise höhere Preise.

Produktion, Projekte und Ausblick

Für den weiteren Verlauf des Fiskaljahres 2026 stellt Uranium Energy steigende Produktionsmengen in Aussicht. Treiber sollen sein:

  • die abgeschlossenen Upgrades der Irigaray CPP, die einen Dauerbetrieb ermöglichen
  • neue Förderbereiche bei Christensen Ranch
  • der Übergang von Burke Hollow in die operative Phase

Daneben laufen mehrere strategische Projekte:

  • Roughrider (Kanada): In der Athabasca-Region von Saskatchewan ist im Oktober 2025 ein Kernbohrprogramm über 34.000 Meter zur Pre-Feasibility-Study gestartet, um das hochgradige Projekt weiter zu definieren.
  • Sweetwater-Projekt: Dieses Vorhaben profitiert vom beschleunigten FAST-41-Genehmigungsverfahren.
  • UR&C-Machbarkeitsstudie: Wichtige Meilensteine für die neue Raffinations- und Konversionssparte werden für Mitte 2026 angepeilt.

An der Börse bleibt die Lage allerdings angespannt: Nach einem Kursrutsch von über 7 % am Mittwoch steht die Aktie trotz eines Plus von knapp 50 % seit Jahresbeginn deutlich unter ihrem 52‑Wochen-Hoch, das im Oktober markiert wurde. Der Markt scheint die langfristig ambitionierte Strategie und den politischen Rückenwind zwar zur Kenntnis zu nehmen, reagiert kurzfristig aber empfindlich auf die aktuelle Ergebnislage und den hohen Investitionsbedarf.

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