Die jüngsten Zahlen von UnitedHealth haben Anleger kalt erwischt. Der US-Gesundheitsriese verfehlte nicht nur die Gewinnerwartungen, sondern korrigierte seine Jahresprognose dramatisch nach unten – ein Alarmsignal für den gesamten Versicherungssektor. Doch was steckt hinter dem plötzlichen Einbruch?

Kostenlawine rollt unaufhaltsam

Der Kern des Problems: Die medizinischen Kosten steigen schneller als erwartet, besonders im lukrativen Medicare Advantage-Geschäft. UnitedHealth hatte mit einem Anstieg von 5% kalkuliert, tatsächlich liegt die Rate bei 7,5%. Noch schlimmer: Für 2026 rechnet das Management bereits mit fast 10%. Die Folge? Die sogenannte Medical Care Ratio, ein Schlüsselindikator für die Profitabilität, kletterte auf bedenkliche 89,4%.

Strategischer Rückzug statt Expansion

Angesichts dieser Entwicklung zieht UnitedHealth die Notbremse:

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  • Ausstieg aus weniger profitablen Medicare Advantage-Märkten (betrifft 600.000 Kunden)
  • Halbierung der geplanten Expansion im wachstumsstarken Value-Based-Care-Segment
  • Prognose für 2025 wird von bis zu 30$ auf nur noch 16$ pro Aktie gesenkt

Analysten schrauben Erwartungen zurück

Die Reaktion der Märkte ließ nicht lange auf sich warten: Die Aktie stürzte zeitweise um 7% ab und setzt damit ihren Abwärtstrend fort – seit Jahresanfang verlor sie über 40%. Auch die Analysten reagieren:

  • BofA senkt Kursziel von 300$ auf 290$
  • Oppenheimer korrigiert von 400$ auf 325$, hält aber an "Outperform"-Rating fest

Trotz der düsteren Aussichten verspricht das Management eine Rückkehr zum Wachstum ab 2026. Doch können Anleger dieser Zusage nach den jüngsten Enttäuschungen noch trauen? Die kommenden Quartale werden zeigen, ob UnitedHealth die Kostenexplosion wirklich in den Griff bekommt.

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