Nach monatelanger Unsicherheit wagte sich der US-Krankenversicherungsriese wieder an eine Jahresprognose heran – doch was folgte, war ein Schlag ins Gesicht der Investoren. Mit einem erwarteten bereinigten Gewinn von mindestens 16 Dollar je Aktie für 2025 blieb das Management deutlich unter den Analystenschätzungen. Die Reaktion ließ nicht auf sich warten: Die Aktie brach im vorbörslichen Handel um über vier Prozent ein.

Die Zahlen zum zweiten Quartal offenbarten das ganze Ausmaß der Krise. Der bereinigte Gewinn je Aktie sackte von 6,80 Dollar im Vorjahr auf nur noch 4,08 Dollar ab – ein dramatischer Rückgang um 40 Prozent. Analysten hatten immerhin 4,45 Dollar erwartet. Dabei war die Messlatte nach den jüngsten Enttäuschungen bereits deutlich niedriger gehängt worden.

Führungschaos und Prognosechaos

Die Turbulenzen reichen weit zurück. Bereits im April hatte der Konzern seine ursprüngliche Gewinnprognose von 29,50 bis 30 Dollar auf 26 bis 26,50 Dollar zusammengestrichen. Im Mai folgte dann die komplette Aussetzung der Jahresprognose – ein beispielloser Schritt für einen Dow-Jones-Konzern dieser Größenordnung.

Zeitgleich verließ Konzernchef Andrew Witty überraschend das Unternehmen. Stephen Hemsley, der frühere Chef, musste wieder das Ruder übernehmen. Als Hauptgrund für das Desaster galten unerwartet hohe Kosten für medizinische Behandlungen, die das Management offenbar völlig überrascht hatten.

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Justiz nimmt Geschäftspraktiken ins Visier

Doch damit nicht genug der schlechten Nachrichten: Die US-Justiz hat erneut Ermittlungen gegen den Krankenversicherer eingeleitet. Im Fokus stehen diesmal die Geschäftspraktiken rund um Medicare Advantage, ein lukratives Programm der öffentlichen Krankenversicherung. Private Anbieter können dabei umso mehr abrechnen, je kränker ihre Patienten sind – ein System, das immer wieder Missbrauchsvorwürfe anheizt.

Die Kombination aus schwachen Fundamentaldaten, Führungswechsel und Justizermittlungen hat die Aktie bereits um 44 Prozent in diesem Jahr abstürzen lassen. Mit der jüngsten Enttäuschung dürften sich die Verluste weiter ausweiten.

Immerhin: Das Management verspricht eine Rückkehr zu Gewinnwachstum für 2026. Ob die Anleger nach den jüngsten Erfahrungen noch Vertrauen in solche Zusagen haben, wird sich zeigen.

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