Unidoc Health Aktie: Rettung oder Strohfeuer?

Das kanadische eHealth-Unternehmen Unidoc Health kämpft ums Überleben – und greift dabei zu drastischen Maßnahmen. Nach einem Trading-Stopp im Sommer wegen nicht eingereichte Jahresberichte startet das Unternehmen jetzt eine Finanzierungsrunde über 1,5 Millionen Dollar. Doch kann diese Kapitalspritze das angeschlagene Telemedicine-Start-up wirklich retten?

Kapitalspritze mit 67% Aufschlag

Die am 2. Oktober angekündigte Privatplatzierung zeigt die prekäre Lage des Unternehmens deutlich auf. Bis zu 10 Millionen neue Aktien sollen zu 0,15 Dollar das Stück ausgegeben werden – immerhin 25% über dem aktuellen Kurs. Zusätzlich erhalten Investoren Warrants, die ihnen das Recht geben, weitere Aktien zu 0,25 Dollar zu erwerben.

Die Rechnung ist simpel: Unidoc Health braucht dringend Geld für Inventar, Marketing und die allgemeine Geschäftstätigkeit. Das Geld aus der Finanzierungsrunde soll bis zum 15. Oktober fließen – vorausgesetzt, die kanadische Wertpapierbörse CSE gibt grünes Licht.

Comeback nach Trading-Stopp

Der Kapitalbedarf kommt nicht von ungefähr. Im August musste Unidoc Health einen bitteren Rückschlag verkraften: Die Wertpapieraufsicht British Columbia stoppte den Handel mit der Aktie, weil das Unternehmen seine Jahresberichte nicht fristgerecht eingereicht hatte. Erst Ende August konnte der Handel wieder aufgenommen werden.

Jetzt soll die Finanzspritze helfen, das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen. Unidoc Health entwickelt telemedizinische Lösungen in Form von Kiosks – eine Art virtuelle Klinik im Kasten, die Patienten Fernsprechstunden ermöglichen soll. Das Konzept zielt auf Menschen ab, die mit Online-Technologie nicht vertraut sind.

Telemedicine-Boom als letzte Hoffnung?

Der globale Telemedizin-Markt wächst rasant, und Unidoc Health will davon profitieren. Die nächste Nagelprobe kommt bereits im November: Dann steht der Quartalsbericht an, der zeigen wird, ob die frischen Mittel tatsächlich Fortschritte bei der Vermarktung der H3 Health Cubes bringen. Für die stark unter Druck stehende Aktie könnte das die Entscheidung zwischen Turnaround und endgültigem Absturz bedeuten.