Credit Agricole macht ernst – und könnte damit Unicredits milliardenschwere Übernahmepläne in Italien gehörig durcheinanderbringen. Die französische Großbank will ihren Anteil an der Banco BPM auf über 20 Prozent ausbauen und damit ihre strategische Blockadeposition gegen die unerwünschte Übernahme durch Unicredit zementieren.

Bereits seit Monaten rüstet sich Credit Agricole gegen das 10-Milliarden-Euro-Angebot der italienischen Konkurrenz. Über Finanzkontrakte baute die französische Bank zusätzlich zu ihrem bestehenden Aktienpaket von 9,9 Prozent eine weitere Position von 9,9 Prozent auf – insgesamt hält sie damit bereits 19,8 Prozent an der Banco BPM.

Strategisches Kalkül der Franzosen

Der nächste Schritt ist bereits eingeleitet: Credit Agricole beantragte bei der Europäischen Zentralbank die Genehmigung, ihren Anteil auf knapp über 20 Prozent zu erhöhen. Damit würde die Beteiligung offiziell als "erheblicher Einfluss" klassifiziert – ein wichtiger regulatorischer Meilenstein.

Geschickt bewegt sich die französische Bank dabei unterhalb der Schwelle für ein Pflichtangebot. Sie betont, weder die Kontrolle über die Banco BPM anstreben noch diese komplett übernehmen zu wollen. Stattdessen will Credit Agricole ihre Position als wichtigster Aktionär und industrieller Partner der italienischen Bank in ihrem zweitgrößten Markt festigen.

Anzeige

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Unicredit?

Unicredit vor schwieriger Ausgangslage

Für Unicredit wird die Übernahme der Banco BPM damit deutlich komplizierter. Mit Credit Agricole als Großaktionär und strategischem Partner steht ein mächtiger Gegenspieler bereit, der das unaufgeforderte Übernahmeangebot effektiv blockieren könnte.

Die Italiener müssen nun entscheiden, ob sie ihr Angebot erhöhen oder alternative Strategien entwickeln wollen. Die französische Konkurrenz hat jedenfalls bereits facts geschaffen und ihre Verhandlungsposition erheblich gestärkt.

Unicredit-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Unicredit-Analyse vom 14. Juli liefert die Antwort:

Die neusten Unicredit-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Unicredit-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 14. Juli erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Unicredit: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...