Die Schweizer Grossbank kämpft gleich an mehreren Fronten: Während sie ihren Derivatehandel drastisch einschränkt, brodelt es in der Chefetage. Reicht das, um das Vertrauen der Anleger zu erschüttern?

Notbremse im Derivategeschäft

UBS hat ihren Bankern eine klare Ansage gemacht: Der Verkauf komplexer Währungsderivate wird drastisch zurückgefahren. Die Begründung ist so simpel wie schmerzlich – erhebliche Kundenverluste nach unvorhersehbaren politischen Schocks haben die Bank zur Kehrtwende gezwungen.

Diese Massnahme bedeutet einen direkten Eingriff in eines der lukrativsten Geschäftsfelder des Investment Banking. Überraschende Zollankündigungen und andere externe Schocks haben gezeigt: Selbst die ausgefeiltesten Risikomodelle können versagen.

Frontalangriff in der Chefetage

Doch die Probleme beschränken sich nicht auf das Handelsgeschäft. In den Führungsetagen der Bank rumort es gewaltig. Medienberichte sprechen von Plänen, Sabine Keller-Busse als Chefin des wichtigen Schweiz-Geschäfts mittelfristig durch Aleksandar Ivanovic zu ersetzen. Der jetzige Leiter des Asset Managements soll die strategische Neuausrichtung vorantreiben.

Solche Personalrochaden in Schlüsselpositionen sind Gift für das Anlegervertrauen. Sie werfen unweigerlich Fragen zur strategischen Kontinuität auf.

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Systemrisiko erreicht kritische Masse

Die Dimension des Problems wird durch eine aktuelle Umfrage unter 800 europäischen Unternehmern deutlich: Über die Hälfte der befragten Schweizer sieht in der UBS ein hohes oder sehr hohes systemisches Risiko für den Finanzplatz.

Die kritischen Faktoren im Überblick:

  • Derivatehandel: Drastische Einschränkungen nach Kundenverlusten
  • Führungswechsel: Berichte über geplante Ablösung der Schweiz-Chefin
  • Systemrisiko: Mehrheit der Schweizer Unternehmer sieht kritische Gefahr

Quartalszahlen als Lackmustest

Können die Quartalszahlen am 30. Juli die Wogen glätten? Die Erwartungen sind hoch, der Druck immens. Die Ergebnisse werden zeigen, ob die Bank ihre internen Turbulenzen in den Griff bekommt oder ob sich die Probleme auf die operative Performance durchschlagen.

Das Misstrauen ist eine direkte Folge der Credit Suisse-Übernahme und der damit verbundenen neuen Dimension der Bank. Die Sensibilität des Marktes gegenüber regulatorischen Risiken hat deutlich zugenommen.

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