UBS Aktie: Regulierungslast sinkt
Die drohende Verschärfung der Schweizer Too-Big-To-Fail-Regeln hatte die UBS monatelang unter Unsicherheit gehalten. Nun liegt ein politischer Kompromiss auf dem Tisch, der die Kapitalanforderungen deutlich entschärft und an der Börse für spürbare Erleichterung sorgt. Entscheidend ist dabei nicht ein Analysten-Upgrade, sondern eine Kehrtwende in Bern.
Politischer Kompromiss statt harter Auflagen
Im Zentrum des Vorschlags bürgerlicher Parlamentarier steht die Kapitalunterlegung der Auslandstöchter. Der ursprüngliche Plan des Bundesrats sah vor, diese vollständig mit hartem Kernkapital (CET1) zu finanzieren – eine Lösung, die die Bank Milliarden gekostet hätte.
Jetzt soll die UBS bis zu 50 Prozent dieser Anforderungen mit Additional-Tier-1-Anleihen (AT1) abdecken dürfen. Diese Instrumente sind für die Bank günstiger und flexibler als die Ausgabe neuen Aktienkapitals. Damit sinkt der Druck, massiv frisches Eigenkapital aufzubauen.
Wesentliche Punkte des Deals im Überblick:
- Bis zu 50 % der Kapitalanforderungen ausländischer Tochtergesellschaften dürfen mit AT1-Anleihen gedeckt werden
- Auslandstöchter müssen nicht vollständig mit teurem CET1-Eigenkapital ausgestattet werden
- Software und latente Steueransprüche können unter Auflagen weiter als Eigenkapital angerechnet werden
- Als Gegenleistung wird das Investmentbanking auf maximal 30 % der risikogewichteten Aktiva begrenzt
Die Begrenzung des Investmentbankings wirkt dabei eher symbolisch: Nach Einschätzung von Experten liegt die UBS bereits heute unter dieser Schwelle. Die eigentliche Entlastung kommt klar von der Kapitalseite.
Deutlich geringeres Risiko zusätzlicher Kapitalauflagen
Besonders wichtig für Investoren: Das Risiko einer extrem teuren Eigenkapitalauflage geht spürbar zurück. Frühere Regierungspapiere hatten den Eindruck erweckt, die UBS könnte gezwungen werden, bis zu 26 Milliarden Dollar zusätzliches Kapital aufzubauen. Mit dem neuen Vorschlag verliert dieses Szenario deutlich an Wahrscheinlichkeit.
Das spiegelt sich im Kursbild wider. Am Freitag schloss die Aktie bei 36,77 Euro und markierte damit ihr 52-Wochen-Hoch. Auf Sicht von 30 Tagen ergibt sich ein Plus von gut 7 %, der Abstand zum 52-Wochen-Tief beträgt rund 39 %. Der Kurs notiert zudem knapp 10 % über dem 50-Tage-Durchschnitt, was die Stärke der jüngsten Bewegung unterstreicht.
Der Relative-Stärke-Index (RSI) liegt mit 63,7 zwar im oberen, aber noch nicht im überhitzten Bereich. Die annualisierte 30-Tage-Volatilität von etwa 22 % signalisiert dabei ein moderates, für eine Großbank üblicheres Schwankungsniveau.
Analysten hinter der Kursentwicklung
Interessant ist, dass die Rally nicht von neuen positiven Analystenkommentaren getragen wird. Exane BNP Paribas hatte die Aktie noch am 4. November 2025 auf „Neutral“ mit einem Kursziel von 32 Franken herabgestuft. Der Markt hat diese Marke inzwischen klar hinter sich gelassen.
Der jüngste Anstieg ist damit eindeutig politisch getrieben: Anleger preisen ein, dass die regulatorische Belastung deutlich geringer ausfallen dürfte als befürchtet. Die Gefahr einer „erdrückenden Regulierung“, die den Aufbau zweistelliger Milliardenbeträge an zusätzlichem Kapital erzwungen hätte, tritt in den Hintergrund.
Fazit: Rückenwind ersetzt Damoklesschwert
Mit dem parlamentarischen Kompromiss verschiebt sich der Blick von einem drohenden Kapitalaufbau hin zu einer wieder wettbewerbsfähigeren Regulierung. Charttechnisch hat der Sprung über frühere Widerstandsmarken und auf ein neues 52-Wochen-Hoch dem Aufwärtstrend zusätzlichen Schub gegeben.
Solange sich der politische Kurs in Bern nicht erneut verschärft und die Begrenzung des Investmentbankings bei der bestehenden Struktur bleibt, ist der größte Belastungsfaktor der vergangenen Monate deutlich abgeschwächt. Für die UBS bedeutet das: Statt auf neue Kapitalpuffer vorbereitet zu sein, kann sie ihre aktuelle Stärke zunächst unter den nun absehbareren Rahmenbedingungen ausspielen.
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