Die Schatten der Vergangenheit holen die Schweizer Großbank erneut ein, gerade als die operative Integration der Credit Suisse erste große Erfolge feierte. Die Schweizer Bundesanwaltschaft hat nun offiziell Anklage wegen Geldwäsche im berüchtigten „Tuna Bonds“-Skandal erhoben und zielt dabei direkt auf die Rechtsnachfolge der übernommenen Krisenbank. Muss die UBS nun doch härter für die Sünden ihrer ehemaligen Konkurrentin büßen, als bisher angenommen?

Altlasten: Das teure Erbe

Der Vorwurf wiegt schwer: Die Bundesanwaltschaft wirft der UBS und einer ehemaligen Compliance-Beauftragten der Credit Suisse vor, im Jahr 2016 versagt zu haben. Es geht um fehlende organisatorische Maßnahmen, die Geldwäsche hätten verhindern müssen. Konkret steht eine Überweisung von rund 7,86 Millionen US-Dollar im Fokus, die vom mosambikanischen Finanzministerium über Schweizer Konten in die Vereinigten Arabischen Emirate floss.

Die UBS reagierte umgehend und kündigte an, sich „energisch“ zu verteidigen. Die zentrale Verteidigungslinie der Großbank berührt dabei eine Grundsatzfrage: Kann eine strafrechtliche Haftung einfach durch eine Fusion auf den Rechtsnachfolger übertragen werden? Die Bank verneint dies vehement.

Der zugrundeliegende Skandal liest sich wie ein Wirtschaftskrimi. Ursprünglich sollten Kredite von über 2 Milliarden US-Dollar die Thunfisch-Fischerei und den Küstenschutz in Mosambik finanzieren. Stattdessen versickerten Gelder in dunklen Kanälen:

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei UBS?

  • Schmiergelder: Mindestens 137 Millionen US-Dollar wurden illegal gezahlt, davon allein 50 Millionen an Banker der Credit Suisse.
  • Wirtschaftskollaps: Da der IWF daraufhin die Unterstützung für Mosambik einstellte, stürzte das afrikanische Land in eine schwere Krise.
  • Warnungen ignoriert: Trotz Hinweisen auf kriminelle Hintergründe wurde 2016 keine Verdachtsmeldung erstattet – dies geschah erst drei Jahre später auf Druck der US-Justiz.

Milliardengewinne trotz Gegenwind

So düster die juristische Aufarbeitung der Credit-Suisse-Vergangenheit wirkt, so glänzend präsentiert sich das operative Geschäft der „neuen“ UBS. Die Bank scheint die Integration im Eiltempo zu bewältigen. Im dritten Quartal konnte der Nettogewinn um beeindruckende 74 Prozent auf 2,5 Milliarden US-Dollar gesteigert werden, während Kosteneinsparungen schneller greifen als geplant.

Diese operative Stärke spiegelt sich auch in der Kursentwicklung wider. Anleger scheinen die juristischen Störfeuer derzeit als kalkulierbares Risiko einzuordnen. Die Aktie notiert aktuell bei 33,33 Euro und zeigt sich damit robust. Zwar hat das Papier seit dem 52-Wochen-Hoch von 36,00 Euro im September leicht korrigiert, der Abstand von rund 7,4 Prozent hält sich jedoch in Grenzen und deutet eher auf eine Konsolidierung als auf Panik hin.

Droht ein Reputationsschaden?

Finanziell wäre eine Verurteilung für den Bankenriesen wohl verkraftbar – die drohende Geldstrafe liegt bei maximal 5 Millionen Schweizer Franken. Doch der Schaden für das Image wiegt schwerer, zumal die UBS erst im Oktober 2023 einen Vergleich mit Mosambik geschlossen hatte, um genau solche Schlagzeilen zu vermeiden.

Das Verfahren vor dem Bundesstrafgericht wird zeigen, ob die UBS einen klaren Schlussstrich unter das Kapitel Credit Suisse ziehen kann oder ob die Leichen im Keller der übernommenen Bank den Kurs noch länger belasten werden. Bis dahin bleibt die Aktie ein spannendes Papier im Spannungsfeld zwischen operativer Exzellenz und juristischen Altlasten.

UBS-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue UBS-Analyse vom 03. Dezember liefert die Antwort:

Die neusten UBS-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für UBS-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 03. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

UBS: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...