Die Schweizer Großbank überrascht die Märkte mit einem beispiellosen Manöver: Statt der angekündigten 4 Milliarden Dollar tilgt UBS kurzerhand Schulden im Wert von 7,67 Milliarden – fast das Doppelte. Dahinter steckt weit mehr als nur routinemäßiges Bilanzmanagement. Es ist der aggressive Versuch, das toxische Erbe der Credit Suisse endgültig loszuwerden. Doch kann dieser Kraftakt die Zweifel der Analysten zerstreuen?

Das Erbe der Credit Suisse: Teure Altlasten verschwinden

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Ein Großteil der getilgten Schuldtitel stammt direkt aus der Übernahme der Credit Suisse. Diese Anleihen waren mit Zinskupons zwischen 5,0 und 9,0 Prozent ausgestattet – eine erhebliche Belastung für jede künftige Profitabilität. Mit dem Rückkauf entledigt sich UBS dieser teuren Verpflichtungen und reduziert die Zinslast in der Bilanz signifikant.

Die strategische Dimension wird deutlich:

  • Volumen: 7,67 Milliarden US-Dollar zurückgekauft
  • Übererfüllung: Mehr als das Doppelte des ursprünglichen Ziels von 4 Milliarden
  • Fokus: Hochverzinsliche Credit-Suisse-Anleihen mit Kupons bis 9,0 Prozent
  • Abschluss: Transaktion bereits am 7. November finalisiert

Die hohe Nachfrage nach dem Rückkaufangebot deutet auf exzessive Liquidität und finanzielle Stärke hin. UBS nutzt diese Position gnadenlos aus.

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei UBS?

Analysten bleiben skeptisch – warum?

Trotz des kraftvollen Bilanzmanövers hält sich die Begeisterung in Grenzen. Die britische Investmentbank Barclays bestätigt ihr "Underweight"-Rating für die UBS Aktie. Das Kursziel wurde zwar minimal von 29 auf 30 Franken angehoben, doch die grundsätzliche Skepsis bleibt bestehen.

Offenbar reicht selbst ein Schuldenrückkauf dieser Größenordnung nicht aus, um alle Zweifel zu beseitigen. Die Frage dürfte sein: Welche Risiken sehen Analysten noch, die ein derartiges Finanzmanöver nicht ausräumen kann? Die komplexe Integration der Credit Suisse bleibt wohl eine langwierige Herausforderung, die mehr erfordert als nur Bilanzbereinigung.

Weitere Baustellen: O'Connor-Hedgefonds wird aufgelöst

Abseits des großen Anleihe-Deals laufen weitere Aufräumarbeiten. Im Zusammenhang mit der Pleite der First Brands Group wird ein Anlageinstrument des US-Hedgefonds O'Connor aufgelöst – einer UBS-Tochter. CFO Todd Tuckner betont jedoch, dass hieraus kein direktes Bilanzrisiko für die Bank selbst besteht.

Die aktuelle Entwicklung zeigt eine UBS, die mit Entschlossenheit handelt und die Altlasten der Credit Suisse aggressiv eliminiert. Ob dieser Befreiungsschlag ausreicht, um die Aktie nachhaltig zu beflügeln, bleibt abzuwarten. Die Bilanz wird gestärkt, die Zinslast sinkt – doch die skeptische Haltung einiger Analysten zeigt: Der Weg ist noch lang.

UBS-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue UBS-Analyse vom 11. November liefert die Antwort:

Die neusten UBS-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für UBS-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 11. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

UBS: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...