Auf den ersten Blick malt der Reisekonzern TUI mit einem operativen Verlust im zweiten Quartal ein düsteres Bild. Doch ein genauerer Blick hinter die Kulissen offenbart eine Geschichte, die komplexer ist – und vielleicht sogar positiv überrascht. Was steckt wirklich in den frischen Zahlen des Tourismusriesen?

Ein Verlust, der Fragen aufwirft

TUI hat für das zweite Geschäftsquartal 2024/25 (Januar bis März 2025) einen operativen Verlust (bereinigtes EBIT) von 206,8 Millionen Euro gemeldet. Das liegt zwar über dem Vorjahresminus von 188,7 Millionen Euro, ist aber dennoch eine positive Überraschung, denn Analysten hatten im Schnitt mit einem deutlich höheren Verlust von rund 224 Millionen Euro gerechnet. Der Umsatz kletterte gleichzeitig leicht um 1,5 % auf 3,7 Milliarden Euro, gestützt von einer robusten Nachfrage. Die Reaktion an der Börse ließ jedoch nicht lange auf sich warten: Die Aktie gab heute spürbar um rund 8,90 % auf 6,88 Euro nach.

Der Osterhase als Spielverderber?

Ein wesentlicher Faktor für die aktuellen Zahlen ist der späte Ostertermin in diesem Jahr. Dieser Effekt führte zu einer Verschiebung des wichtigen Osterferiengeschäfts in das dritte Geschäftsquartal und belastet die Bilanz des zweiten Quartals. TUI beziffert diesen Oster-Effekt auf minus 32 Millionen Euro. Rechnet man diesen Sondereffekt heraus, hätte sich das bereinigte EBIT im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum sogar um 14 Millionen Euro verbessert. Es stellt sich also die Frage: Wie aussagekräftig ist der ausgewiesene Verlust wirklich?

Sommerhoffnung trotz später Buchungen

Mit Blick auf die entscheidende Sommersaison zeigt sich ein Trend zu späteren Buchungen. Der aktuelle Buchungseingang liegt zwar leicht unter dem Vorjahresniveau, doch die Durchschnittspreise konnten um 4 % zulegen. Trotz der Herausforderungen und des Oster-Effekts hält das Management an seiner Jahresprognose fest. Dies sendet ein Signal der Zuversicht. Konkret erwartet TUI für das laufende Geschäftsjahr weiterhin:

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  • Ein Umsatzplus von 5 bis 10 Prozent.
  • Einen Anstieg des bereinigten EBIT um 7 bis 10 Prozent.

Lichtblicke in den Sparten

Während die oberflächlichen Zahlen durch Sondereffekte getrübt sind, glänzen einzelne Geschäftsbereiche. Das Segment Kreuzfahrten erzielte ein bereinigtes Rekord-EBIT im zweiten Quartal, mit einem beeindruckenden Wachstum von 16,7 %. Auch die Erlebnistochter TUI Musement konnte ihr bereinigtes EBIT um stolze 26,5 % verbessern. Im Bereich Hotels & Resorts wurde bei Herausrechnung von Bewertungseffekten ebenfalls eine operative Ergebnisverbesserung erzielt, die an das Rekordergebnis des Vorjahres anknüpft.

Die finanzielle Stabilität scheint ebenfalls gestärkt: Die Nettoverschuldung der TUI Group konnte zum 31. März 2025 um 0,1 Milliarden Euro auf 3,0 Milliarden Euro reduziert werden. Zudem gelang die Refinanzierung der revolvierenden Kreditfazilität, was die finanzielle Flexibilität und Liquiditätsposition verbessert.

Ausblick: Sommer wird entscheidend

Die vorgelegten Zahlen zeigen, dass TUI trotz eines anspruchsvollen Marktumfelds und der Oster-Verschiebung operative Fortschritte macht. Die bestätigte Jahresprognose unterstreicht das Vertrauen in die eigene Stärke. Nun richtet sich der Fokus gespannt auf das Sommergeschäft. Kann der Konzern hier die Erwartungen erfüllen und die Früchte der gestiegenen Preise und der starken Segmententwicklung einfahren?

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