TUI setzt zum Jahresende ein klares Signal: Der Konzern treibt seine digitale Transformation mit einer weitreichenden Technologie-Partnerschaft voran – und erhält Rückendeckung von Analysten wie vom eigenen Management. Kann dieser Mix aus Tech-Offensive, positiven Einschätzungen und Insider-Käufen die operative Wende an der Börse verankern?

Digitale Allianz mit Amadeus

Kern der aktuellen Meldung ist eine umfangreiche Kooperation mit Amadeus. TUI wird als erster Kunde die neue Plattform Navitaire Stratos einführen und damit schrittweise von alten Legacy-Systemen auf eine moderne Cloud-Architektur umstellen.

Im Fokus steht die komplette Erneuerung des digitalen Vertriebs:

  • Personalisierte Angebote: Dynamische, individuell zugeschnittene Reise- und Flugangebote (Dynamic Offer Creation).
  • Moderner Buchungsprozess: Ablösung starrer Buchungsklassen durch ein flexibles „Warenkorb-Prinzip“, wie es im E‑Commerce Standard ist.
  • Mehr Umsatzpotenzial: Bessere Voraussetzungen für Cross-Selling und Zusatzverkäufe (Ancillary Revenues) durch gezieltere Kundenansprache.

Die Plattform setzt auf Künstliche Intelligenz, um Kundendaten, Preisgestaltung und Angebotslogik stärker zu verknüpfen. Für TUI ist das mehr als ein IT-Upgrade: Der Konzern positioniert sich als Vorreiter im Airline-Retailing und will Margen im Flug- und Pauschalreisegeschäft strukturell verbessern.

Rückenwind von Analysten und Management

Parallel zur Technologie-Offensive kommen positive Signale von Analystenhäusern. Nach den jüngsten Jahreszahlen haben mehrere Banken ihre Modelle aktualisiert und bleiben klar konstruktiv.

Die wichtigsten Punkte:

  • Deutsche Bank Research
  • Einstufung: „Buy“
  • Neues Kursziel: 12,00 Euro
  • Begründung: Bewertung weiterhin attraktiv, Marktreaktion auf den Ausblick wird als zu pessimistisch eingestuft.

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  • JPMorgan

  • Einstufung: „Overweight“
  • Kursziel: 13,50 Euro
  • Interpretation: Deutliches Aufwärtspotenzial vom aktuellen Kursniveau.

Ein weiteres Signal kommt aus der Vorstandsetage: Directors’-Dealings-Meldungen zeigen, dass unter anderem Finanzvorstand Mathias Kiep und Vorstandsmitglied Stefan Reiß eigene Aktienpakete zugekauft haben. Am Markt werden diese Insider-Käufe als Vertrauensbekundung in die Mittelfristplanung verstanden.

Fundament: Rückkehr zur Normalität

Die aktuellen Nachrichten treffen auf eine Phase der operativen Stabilisierung. TUI hat zuletzt mit einem Rekordumsatz von 24,2 Milliarden Euro und einem bereinigten EBIT von 1,46 Milliarden Euro die Rückkehr zu profitablen Verhältnissen untermauert. Der Dividendenvorschlag von 0,10 Euro je Aktie steht symbolisch für das Ende der pandemiegeprägten Krisenjahre.

Die Amadeus-Kooperation ist in diesem Umfeld ein strategischer Hebel: Während Wettbewerber teilweise noch mit Altsystemen arbeiten, will TUI über moderne IT-Strukturen Effizienz und Ertragskraft im Kerngeschäft steigern. Dass Investoren diesen Kurs honorieren, zeigt sich in der jüngsten Kursentwicklung: Gestern schloss die Aktie bei 9,10 Euro und liegt damit nur gut 2 % unter dem 52‑Wochen-Hoch von 9,29 Euro, zugleich aber rund 55 % über dem Tief von 5,86 Euro.

Einige Kennzahlen unterstreichen die positive Dynamik:

  • +20,47 % Kursplus auf 30‑Tage-Sicht
  • Kurs deutlich über dem 50‑ und 200‑Tage-Durchschnitt (7,80 bzw. 7,56 Euro)
  • RSI (14 Tage) bei 45,0 – kein überkauftes Niveau trotz der Erholung

Der Titel hat sich damit klar von seinen Krisenniveaus gelöst, ohne technisch bereits in eine extreme Übertreibungszone geraten zu sein.

Chartbild und Ausblick

Charttechnisch nähert sich die Aktie einer spannenden Zone. Der Kurs bewegt sich im Bereich zwischen 8,50 und 9,00 Euro, die als wichtiger Widerstandsbereich gilt. Mit dem gestrigen Schlusskurs von 9,10 Euro hat TUI diesen Bereich leicht überschritten, der Abstand zum 50‑Tage-Durchschnitt von 16,66 % spiegelt die jüngste Aufwärtsdynamik wider.

In den kommenden Wochen rückt die Buchungsentwicklung für die Wintersaison 2024/25 in den Vordergrund. Parallel wird entscheidend sein, wie schnell und reibungslos die Integration der Navitaire Stratos-Plattform vorankommt. Gelingt die Umsetzung im geplanten Tempo und bleibt der Newsflow rund um die Tech-Partnerschaft sowie die positiven Analystenstimmen intakt, bleibt der Weg in Richtung der zweistelligen Kursziele der Banken – zwischen 12,00 und 13,50 Euro – technisch und fundamental gut begründet.

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