Tilray Brands bleibt zum Jahresende ein spannender Cannabis‑Wert – trotz jüngstem Verkaufsdruck. Nach der historischen Anordnung von Präsident Trump zur Neueinstufung von Marihuana und einem reverse Split ringt der Markt um eine neue Bewertung. Im Zentrum steht die Frage: Wie stabil ist das aktuelle Kursniveau um 10 Dollar?

Reverse Split und Kursbild

Seit heute bewegt sich die Aktie im Bereich der psychologisch wichtigen Marke von rund 10 Dollar. Hintergrund ist ein deutlicher Eingriff in die Kapitalstruktur: Am 2. Dezember hat Tilray einen 1-zu-10‑Reverse‑Split durchgeführt, um die Notierungsanforderungen zu erfüllen und institutionelle Investoren gezielter anzusprechen.

  • Vor dem Split lag der Kurs im Bereich von etwa 1 Dollar
  • Durch die Zusammenlegung wurde der rechnerische Kurs auf rund 10 Dollar angehoben
  • Die Aktienanzahl sank von etwa 1,16 Milliarden auf 116 Millionen Stück

Rein technisch hat dieser Schritt weder Umsatz noch Gewinn verändert, strukturell aber das Kursbild und die Wahrnehmung am Markt deutlich verschoben.

Neue Einstufung und US‑Strategie

Der zentrale fundamentale Treiber ist die Executive Order vom 18. Dezember 2025, mit der Cannabis in die Kategorie Schedule III hochgestuft wurde. Die Entscheidung löste zunächst eine kräftige Rally bis knapp 14 Dollar aus, die jedoch rasch in Gewinnmitnahmen und eine „sell-the-news“-Korrektur mündete.

Parallel zur neuen Einstufung hat Tilray am 18. Dezember die Gründung von Tilray Medical USA angekündigt. Diese Einheit soll die veränderte regulatorische Lage im US‑Medizinmarkt gezielt nutzen und das Geschäft dort ausbauen. Damit richtet das Management den Blick klar auf den US‑Markt, auch wenn Details zur Umsetzung noch mit Risiken behaftet sind.

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Finanziell ist die Reklassifizierung ein wichtiger Hebel: Sie ebnet den Weg für die Entlastung von der US‑Steuerregel IRS Section 280E, die bisher den Abzug üblicher Betriebsausgaben für Cannabisunternehmen stark eingeschränkt hat. Erste Analystenreaktionen, etwa von Bernstein, spiegeln die neue Lage wider: Aktualisierte Kursziele liegen im Bereich von 10 Dollar und orientieren sich damit am Post‑Split‑Niveau.

Sektorumfeld und Bewertung

Im Segment der kanadischen Produzenten behauptet Tilray mit einer Marktkapitalisierung von rund 1,13 Milliarden Dollar weiterhin eine Führungsrolle und wird mit einem Aufschlag gegenüber Wettbewerbern wie Canopy Growth und Aurora Cannabis gehandelt.

Nach der ersten Euphorie zur Schedule‑III‑Entscheidung folgt nun eine Phase der Ernüchterung. Vom Hoch am 16. Dezember hat die Aktie in der Spitze etwa 25 % verloren. Der Fokus verlagert sich damit von der politischen Schlagzeile hin zur operativen Umsetzung. Die Gründung von Tilray Medical USA unterstreicht den Expansionswillen, gleichzeitig bleibt der Ausgang anstehender Detailregelungen – etwa im Zusammenhang mit dem SAFER Banking Act – ein wesentlicher Unsicherheitsfaktor.

Technische Schlüsselzone und Ausblick

Charttechnisch ist die Lage empfindlich. Entscheidend ist die Zone zwischen 10,00 und 10,15 Dollar. Sie liegt in der Nähe der 200‑Tage‑Linie um etwa 10,13 Dollar und fungiert damit als wichtige Unterstützung.

Die Szenarien im Überblick:

  • Positives Szenario: Prallt der Kurs mit erhöhtem Handelsvolumen deutlich von 10 Dollar nach oben ab, wäre dies ein Signal für ein Ende der aktuellen Konsolidierung. In der Folge rücken die 50‑Tage‑Linie bei rund 11,50 Dollar sowie das jüngste Hoch bei 14 Dollar als mögliche Ziele in den Blick.
  • Negatives Szenario: Fällt die Aktie nachhaltig unter 10 Dollar, wären weitere Rücksetzer wahrscheinlich. Kurzfristig wären dann die post‑Split‑Tiefs um 9,80 Dollar eine naheliegende Orientierungsmarke.

Am 8. Januar 2026 legt Tilray die Zahlen für das zweite Quartal des Geschäftsjahres 2026 vor. Diese Veröffentlichung dürfte die aktuell erhöhte Schwankungsbreite fortsetzen, da der Markt dann erstmals konkreter abschätzen kann, wie sich die Schedule‑III‑Einstufung und der Start von Tilray Medical USA auf Ergebnis und Profitabilität in den kommenden Quartalen auswirken.

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