Die Euphorie um die Cannabis-Legalisierung weicht der Ernüchterung. Nachdem Hoffnungen auf regulatorische Erleichterungen den Kurs von Tilray Brands zuletzt trieben, dominieren nun Gewinnmitnahmen das Bild. Kurz vor den anstehenden Quartalszahlen stellen sich Anleger die Frage: Ist die Wachstumsstory intakt oder war der jüngste Anstieg nur ein kurzlebiges Strohfeuer?

Korrektur statt Fortsetzung

Die Aktie steht unter spürbarem Abgabedruck und handelt aktuell im Bereich von 9,02 US-Dollar. Nach Verlusten von 3,7 Prozent am Montag und weiteren 2,6 Prozent am Dienstag sind die Gewinne der jüngsten „Trump-Rally“ weitgehend verpufft. Der Markt folgt dem klassischen Muster „Sell the News“: Trotz der historischen Anordnung des Weißen Hauses zur Neuklassifizierung von Marihuana realisieren Investoren Gewinne.

Der Grund für die Skepsis liegt in den Details: Während die Neuklassifizierung langfristig die fundamentalen Rahmenbedingungen der Branche verbessert, bleiben die unmittelbaren finanziellen Auswirkungen auf die Bilanz von Tilray unklar. Die Aktie kämpft derzeit darum, die psychologisch wichtige Unterstützung bei 9,00 US-Dollar zu halten.

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Analysten bleiben vorsichtig

Die Wall Street passt ihre Erwartungen zwar an das neue Kursniveau an, vermeidet aber überbordenden Optimismus. Bernstein-Analystin Nadine Sarwat hob ihr Kursziel kürzlich drastisch von 1,00 auf 10,00 US-Dollar an, behielt jedoch das Rating „Market Perform“ bei. Dieser massive Sprung spiegelt eher die veränderte Bewertungsumgebung durch die politische Entwicklung wider als eine fundamentale Neubewertung des operativen Geschäfts.

Der breite Marktkonsens lautet weiterhin „Hold“. Das Fehlen einer einheitlichen Kaufempfehlung deutet darauf hin, dass Analysten erst Beweise sehen wollen, wie sich die regulatorischen Änderungen in konkreten Gewinnen niederschlagen.

Zahlenwerk am 8. Januar

Der Fokus richtet sich nun auf den 8. Januar 2026, wenn Tilray die Ergebnisse für das zweite Quartal des Geschäftsjahres 2026 veröffentlicht. Die Erwartungen sind gedämpft:

  • Verlust: Analysten rechnen mit einem Verlust je Aktie zwischen 0,14 und 0,21 US-Dollar.
  • Umsatz: Die Erlöse werden bei rund 210 Millionen US-Dollar erwartet, was einer Stagnation gegenüber dem Vorjahr entspricht.
  • Ausblick: Anleger erwarten vor allem Klarheit darüber, wie sich die geplante Neuklassifizierung (Schedule III) spezifisch auf den Cashflow und die Steuerlast im Jahr 2026 auswirken wird.

Die charttechnische Lage bleibt bis zur Veröffentlichung fragil. Die Diskrepanz zwischen politischen Schlagzeilen und der tatsächlichen Kursentwicklung weitet sich aus. Sollte die Unterstützung bei 9,00 US-Dollar vor dem 8. Januar fallen, droht eine Beschleunigung der Abwärtsbewegung, da kurzfristig orientierte Trader ihre Positionen glattstellen dürften.

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