Während die Wasserstoff-Tochter Nucera mit einem herben Analysten-Dämpfer kämpft, meldet der Konzern gleichzeitig einen strategischen Erfolg bei grünen Kraftstoffen. Dieser fundamentale Zwiespalt hält die Thyssenkrupp-Aktie in einer äußerst volatilen Phase gefangen. Kann der Industrieriese beide Fronten seiner Transformation erfolgreich bedienen?

Analysten-Schock für Wasserstoff-Hoffnungsträger

Die Privatbank Berenberg versetzte Anlegern einen herben Dämpfer: Zwar belassen die Analysten ihre "Hold"-Einstufung für Thyssenkrupp Nucera, doch die Senkung des Kursziels von 11 auf 10 Euro sendet ein deutliches Signal. Die Skepsis gegenüber den kurzfristigen Potenzialen der Wasserstoff-Sparte wächst - ausgerechnet bei jenem Zukunftsfeld, das als zentraler Hoffnungsträger für den Konzernumbau gilt.

Lichtblick aus Australien

Parallel zur Nucera-Enttäuschung meldet Thyssenkrupp Uhde einen beachtlichen Erfolg: Die Pre-FEED-Phase für ein ehrgeiziges E-Fuel-Projekt in Australien wurde erfolgreich abgeschlossen. Das Vorhaben zielt auf die Produktion von grünem Methanol - einem Schlüsselelement für die Dekarbonisierung von Schifffahrt und Luftfahrt.

Dies unterstreicht: Die Transformation hin zu grünen Technologien läuft auf mehreren Schienen. Der Konzern demonstriert operative Fähigkeiten abseits der vielbeachteten Wasserstoffsparte.

Die widersprüchliche Faktenlage

  • Enttäuschte Erwartungen: Das gesenkte Kursziel für Nucera dämpft die Wachstumsfantasie
  • Operativer Fortschritt: Das australische E-Methanol-Projekt zeigt konkrete Ergebnisse
  • Strategische Weichenstellung: Der Umbau zu grünen Technologien schreitet voran
  • Volatile Marktstimmung: Jede Nachricht wird äußerst sensitiv bewertet

Fragiles Gleichgewicht

Die Aktie spiegelt diese Zerrissenheit perfekt wider: Nach einem beachtlichen Jahresplus von über 117% kämpft der Titel aktuell bei 8,71 Euro mit deutlichen Kurseinbrüchen. Allein in den letzten 30 Tagen verlor er fast 23%, während der Abstand zum 52-Wochen-Hoch bei 11,32 Euro ebenfalls bei 23% liegt.

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Thyssenkrupp?

Die technische Verfassung bleibt fragil. Der RSI von 29,5 signalisiert zwar Überschreibung, doch die hohe Volatilität von 46% zeigt die anhaltende Nervosität. Die Frage ist: Reichen operative Erfolge in anderen Zukunftsfeldern aus, um die Enttäuschung über die Wasserstoffsparte zu kompensieren?

Der weitere Kursverlauf wird zeigen, ob der Markt Thyssenkrupps Transformation als Ganzes bewertet - oder an einzelnen Teilerfolgen oder -enttäuschungen Maß nimmt. Die Spannung zwischen strategischem Fortschritt und kurzfristiger Marktstimmung bleibt bestimmend.

Thyssenkrupp-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Thyssenkrupp-Analyse vom 22. August liefert die Antwort:

Die neusten Thyssenkrupp-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Thyssenkrupp-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 22. August erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Thyssenkrupp: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...