Thyssenkrupp Aktie: Stahlarbeiter bluten für Rettung!

Die Krise des Stahlriesen wird nun schmerzhaft sichtbar: Thyssenkrupp Steel Europe hat sich nach zähen Verhandlungen zu drastischen Sparmaßnahmen durchgerungen. Was das für die Aktie bedeutet, ist alles andere als beruhigend.
Der Sanierungstarifvertrag bis 2030 bringt den Beschäftigten harte Einschnitte. Die Arbeitszeit schrumpft von bis zu 34 auf 32,5 Stunden pro Woche. Urlaubsgeld wird komplett gestrichen, Weihnachtsgeld gekürzt. Jubiläumsgeld für 25-jährige Betriebszugehörigkeit sinkt von einem Monatsgehalt auf mickrige 1.000 Euro. Unterm Strich müssen die Mitarbeiter mit acht Prozent weniger Einkommen rechnen.
Massiver Stellenabbau läuft an
Noch dramatischer wird der Personalabbau: Von derzeit 26.300 Beschäftigten sollen über 11.000 Stellen wegfallen. Bis 2028 streicht das Unternehmen 3.700 Stellen konzernweit, weitere 1.600 Arbeitsplätze in der Produktion fallen bis 2029 weg. Am Ende bleiben weniger als 16.000 Mitarbeiter übrig.
Der Standort Bochum wird 2028 komplett geschlossen. Das Werk in Kreuztal-Eichen entgeht vorerst diesem Schicksal und erhält eine letzte Chance durch ein Optimierungskonzept.
Kapazitäten werden drastisch abgebaut
Die Produktionskapazität wird ebenfalls zusammengestrichen: Statt 11,5 Millionen Tonnen Stahl pro Jahr sollen künftig nur noch 8,7 bis 9 Millionen Tonnen das Werk verlassen. Ein Rückzug auf ganzer Linie.
Grund für diese Radikalkur sind die bekannten Probleme: schwache Konjunktur, explodierende Energiepreise und Billigkonkurrenz aus Asien. Die Personalkosten sollen durch die Maßnahmen um einen niedrigen dreistelligen Millionenbetrag sinken.
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Politisches Beben um Enteignung
Zusätzlichen Druck bekommt der Konzern von unerwarteter Seite: Der Co-Vorsitzende der Grünen Jugend, Jakob Blasel, fordert die Enteignung von Thyssenkrupp. Neben RWE und Leag soll auch der Stahlriese "vergesellschaftet" werden. Blasel wirft den Unternehmen vor, sich nur an "kurzfristigen Profit- und Börsenlogiken" zu orientieren.
Auch wenn diese Forderung politisch chancenlos erscheint, zeigt sie den gesellschaftlichen Druck auf krisengeschüttelte Industriekonzerne. Für Anleger ist das ein weiterer Unsicherheitsfaktor.
Schmerzgrenze erreicht
Die Gewerkschaft IG Metall sprach von Verhandlungen an der "Schmerzgrenze". Ihr gelang es immerhin, betriebsbedingte Kündigungen zu verhindern und Investitionszusagen zu erhalten. Doch der Preis ist hoch: Die ursprüngliche "Giftliste" mit 200 Millionen Euro Einsparungen konnte nur um die Hälfte reduziert werden.
Der Tarifvertrag steht noch unter Vorbehalt: Die IG-Metall-Mitglieder müssen zustimmen, die Konzernmutter die Finanzierung sicherstellen. Ob dieser Kraftakt ausreicht, um den Stahlriesen zu retten, bleibt ungewiss.
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