Positive Signale aus dem U-Boot-Geschäft und ein tiefgreifender Umbau im Stahlbereich – Thyssenkrupp sendet derzeit zwei sehr unterschiedliche Botschaften. Während neue Milliardenaufträge die Kassen der Marinesparte füllen, steht die Stahlsparte vor einer umfassenden Restrukturierung. Welche Strategie verfolgt der Konzern und welche Weichen werden für die Zukunft gestellt?

U-Boot-Sparte auf Rekordkurs

Ein Paukenschlag für Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS): Das Unternehmen konnte eine wichtige Auftragserweiterung für zwei weitere U-Boote des Typs 218SG aus Singapur verbuchen. Dieser Erfolg untermauert die Stellung von TKMS als einer der weltweit führenden U-Boot-Hersteller und lässt das ohnehin prall gefüllte Auftragsbuch auf rund 16 Milliarden Euro anwachsen. Die gute Nachricht für den Standort Deutschland: Die Fertigung der zusätzlichen Boote soll trotz hoher Auslastung im Rahmen der bestehenden Kapazitäten erfolgen.

Dieser Deal ist nicht der erste mit dem Stadtstaat; bereits zuvor hatte Singapur vier U-Boote der Invincible-Klasse bei TKMS geordert. Auch auf nationaler Ebene gibt es positive Nachrichten: Im Dezember genehmigte der Haushaltsausschuss des Bundestags den Bau von vier neuen U-Booten der Klasse 212CD für die Deutsche Marine – ein Auftragsvolumen von stattlichen 4,7 Milliarden Euro. Darüber hinaus scheint weiteres Wachstum möglich: Norwegen hat Interesse an einer Aufstockung seiner Flotte signalisiert, und TKMS prüft sogar einen potenziellen Großauftrag aus Kanada über sechs bis elf U-Boote.

Stahl-Umbau: Einigung erzielt, aber Kapazitäten schrumpfen

Parallel zu den Erfolgsmeldungen aus dem Marinebereich ringt Thyssenkrupp im Stahlgeschäft um eine zukunftsfähige Aufstellung. Thyssenkrupp Steel und die IG Metall haben eine Grundsatzvereinbarung zur Restrukturierung erzielt. Diese ist die Basis für Verhandlungen über den geplanten Stellenabbau, der sozialverträglich ohne betriebsbedingte Kündigungen erfolgen soll, und den Abschluss eines Tarifvertrags bis zum Sommer.

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Eine zentrale Errungenschaft der Vereinbarung ist die Abwendung der drohenden Schließung des Werks in Kreuztal-Eichen mit rund 500 Arbeitsplätzen. Stattdessen soll ein Optimierungskonzept den Standort Siegerland wirtschaftlich sichern. Im Gegenzug könnte eines der beiden Bochumer Werke jedoch früher als ursprünglich geplant seine Tore schließen. Der Umbau hat klare Konsequenzen für die Produktion:

  • Die jährliche Produktionskapazität soll von 11,5 Millionen Tonnen Stahl
  • auf 8,7 bis 9 Millionen Tonnen reduziert werden.
  • Ziel ist eine effizientere und wettbewerbsfähigere Stahlproduktion.

Diese Maßnahmen signalisieren einen deutlichen Kurswechsel und sollen die Sparte für die Herausforderungen des Marktes rüsten.

Entscheidende Monate voraus

Diese tiefgreifenden Weichenstellungen spiegeln sich auch im Aktienkurs wider: Seit Jahresbeginn konnte das Papier um beeindruckende 157,00 % zulegen und notiert aktuell bei 10,28 €. Damit liegt der Kurs deutlich über dem 200-Tage-Durchschnitt, was auf ein starkes Momentum hindeutet. Dennoch mahnt ein RSI von 20,3 zur Vorsicht, da dies eine kurzfristig überverkaufte Situation signalisieren könnte.

Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu sehen, wie Thyssenkrupp diese Transformation meistert. Anleger blicken gespannt auf den 15. Mai 2025, wenn der Konzern die Zahlen für das zweite Quartal vorlegt. Dann wird sich zeigen, ob die positive Entwicklung der Marinesparte die Herausforderungen im Stahlgeschäft aufwiegen kann und wie der Markt die strategische Neuausrichtung bewertet.

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