Der geplante Deal ist geplatzt – das war's mit dem Joint Venture zwischen Thyssenkrupp und der EP Group des tschechischen Milliardärs Daniel Kretinsky. Doch statt Krisenstimmung herrscht bei dem Industriekonzern offenbar Aufbruchsstimmung: Der Weg ist nun frei für exklusive Verhandlungen mit der indischen Jindal Steel Group, die bereits ein konkretes Angebot für die traditionsreiche Stahlsparte vorgelegt hat. Kann der Wechsel vom europäischen zum indischen Partner die lang ersehnte Wende bringen?

Kehrtwende nach kurzer Liaison: Vom Tschechen zum Inder

Die Trennung kam überraschend schnell. "Einvernehmlich" sei das Ende der Gespräche über eine Vertiefung der Partnerschaft mit der EPG erfolgt, heißt es aus Konzernkreisen. Ursprünglich sollte Kretinsky seinen 20-Prozent-Anteil an Thyssenkrupp Steel Europe auf 50 Prozent aufstocken – ein paritätisches Joint Venture war das Ziel.

Die wichtigsten Fakten zur Neuausrichtung:

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  • EP Group gibt ihren 20-Prozent-Anteil komplett zurück
  • Kaufpreis wird vollständig erstattet
  • Jindal Steel bereits mit indikativem Angebot am Start
  • Bis zu zwei Milliarden Euro für grüne Transformation zugesagt
  • Nächster Finanztermin: 20. November 2025 (Q4-Zahlen)

Jindal Steel: Der neue Hoffnungsträger aus Indien

Während die europäische Lösung scheiterte, macht sich bereits der nächste Interessent warm. Die indische Jindal Steel International hatte Mitte September überraschend ein Angebot vorgelegt – und dabei vor allem mit einem Argument gepunktet: massive Investitionen in die Dekarbonisierung der Stahlproduktion.

Bis zu zwei Milliarden Euro will Jindal in die grüne Transformation stecken. Ein Argument, das bei Thyssenkrupp offenbar verfangen hat. Juergen Kerner, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender und IG-Metall-Vertreter, mahnt allerdings zur Gründlichkeit: Die Details zur Finanzierung müssten schnell, aber vor allem sorgfältig geklärt werden.

Die Kursreaktion spricht Bände

Die Anleger scheinen die strategische Kehrtwende zu honorieren. Nach Erreichen eines neuen Fünf-Jahres-Hochs am 3. Oktober bei 12,40 Euro zeigt sich die Aktie weiterhin robust. Das entspricht einem beeindruckenden Kursplus von über 260 Prozent binnen zwölf Monaten – eine Rally, die das Vertrauen in die Neuausrichtung der Stahlsparte widerspiegelt.

Die entscheidende Frage bleibt: Kann Jindal Steel dort erfolgreich sein, wo die europäische Lösung gescheitert ist? Die kommenden Verhandlungen werden zeigen, ob der indische Konzern nicht nur das bessere Angebot, sondern auch die bessere Lösung für Thyssenkrupps Stahlprobleme hat.

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