Der Essener Industriekonzern erlebt einen dramatischen Wandel. Nach dem gescheiterten Joint-Venture mit Daniel Kretinsky richtet sich der Blick nun auf Indien – und die Börse reagiert euphorisch. Ein einziger Analystenkommentar zur EU-Handelspolitik katapultierte die Aktie auf ein neues 5-Jahres-Hoch. Steht Thyssenkrupp vor dem großen Durchbruch?

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Mit einem Kursgewinn von über 5 Prozent am Freitag erreichte das Papier bei 12,52 Euro den höchsten Stand seit fünf Jahren. Was steckt hinter dieser beeindruckenden Rally?

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EU-Protektionismus als Kurstreiber

Ein optimistischer Branchenkommentar von Analyst Tristan Gresser der Investmentbank Exane BNP Paribas sorgte für den entscheidenden Impuls. Seine These: Die protektionistische Agenda der Europäischen Union verändere die Spielregeln für europäische Stahlproduzenten fundamental – und das zum Vorteil heimischer Unternehmen wie Thyssenkrupp.

Diese Einschätzung traf den Nerv der Anleger. Der gesamte Stahlsektor profitierte, doch Thyssenkrupp stach mit einem Tagesplus von 5,49 Prozent besonders hervor. Das neue 5-Jahres-Hoch bei 12,40 Euro (Schlusskurs) untermauerte die seit Jahresanfang anhaltende Erfolgsgeschichte der Aktie.

Parallel erhöhte die Deutsche Bank Research das Kursziel und verwies auf das Wachstumspotenzial der Marinesparte ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS). Nach einem Kapitalmarkttag sehen die Analysten hier erhebliche Chancen.

Die wichtigsten Eckdaten der Kursexplosion:

  • Jahresperformance: Plus 210 Prozent seit Jahresanfang
  • 12-Monats-Bilanz: Gewinn von 264 Prozent
  • Monatsentwicklung: Über 30 Prozent Zuwachs
  • Wochenplus: 5,76 Prozent

Strategische Wende: Indien statt Tschechien

Der Kurssprung erfolgte nur einen Tag nach einer entscheidenden strategischen Weichenstellung. Thyssenkrupp beendete die monatelangen Verhandlungen über ein Stahl-Joint-Venture mit der EP Group des tschechischen Investors Daniel Kretinsky. Stattdessen konzentriert sich der Konzern nun vollständig auf die Gespräche mit dem indischen Stahlriesen Jindal Steel.

Jindal hatte ein indikatives Angebot für die komplette Übernahme der Stahlsparte vorgelegt – eine Lösung, die das seit Jahren unter Druck stehende Geschäft endgültig von der Bilanz nehmen könnte. Diese Aussicht auf eine Bereinigung des Portfolios scheint die Märkte zu begeistern.

Die Ruhe vor dem Sturm?

Mit dem erreichten 5-Jahres-Hoch steht Thyssenkrupp vor einer kritischen Phase. Kann die Aktie das hohe Niveau halten oder folgt nach der euphorischen Rally ein Rückschlag? Die Antwort dürfte stark von den Fortschritten bei den Jindal-Verhandlungen abhängen.

Der nächste wichtige Meilenstein: die Quartalszahlen am 20. November. Diese werden zeigen, ob die operative Entwicklung mit der Börsenperformance Schritt hält und wie erfolgreich das laufende Umbauprogramm vorankommt.

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